Thailand schiebt Hmong-Flüchtlinge ab
28. Dezember 2009Hunderte Hmong seien bereits mit Bussen von einem Lager im Nordosten Thailands in Richtung Mekong abtransportiert worden, so der Oberst der thailändischen Armee, Thana Jaruwat, am Montag (29.12.2009). Über den Fluss geht es dann weiter ins kommunistische Nachbarland. Mit Schlagstöcken und Schutzschilden bewaffnete Soldaten wurden in das Auffanglager in der Provinz Phetchabun geschickt, um den Abtransport der rund 4000 dort lebenden Hmong zu überwachen und durchzuführen.
Vergebliche Versuche
Wegen der geplanten Abschiebung stand Bangkok bereits international in der Kritik. So sprach beispielsweise die US-Regierung von einer "ernsthaften Verletzung" der internationalen Menschenrechte. Washington fordere Bangkok auf, den Einsatz zu beenden, hieß es in einer Erklärung von Außenamtssprecher Ian Kelly. Auch das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR und die Europäische Union hatten erfolglos versucht, die thailändische Regierung von der Ausweisung der Hmong abzubringen. Die Hmong sind in Thailand nicht als politische Flüchtlinge anerkannt, sondern gelten als illegale Wirtschaftsflüchtlinge. Aus diesem Grund können sie nach geltendem Recht ohne weiteres ausgewiesen werden.
An der Seite der USA
Menschenrechtler befürchten, dass den Hmong in ihrer laotischen Heimat politische Verfolgung droht. Die ethnische Minderheit hatte jahrhundertelang die Bergregionen im Norden von Laos bewohnt. Während des Vietnamkrieges wurden die Hmong vom US-Militär als Guerillakämpfer im "geheimen Krieg" gegen die Kommunisten in Laos eingesetzt. Nach der kommunistischen Machtübernahme in Laos im Jahr 1975 flohen dann Tausende von ihnen ins Ausland - unter anderem nach Thailand. (eb/tl/dpa/apd/afp)