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Thailand sucht nach den Bombenlegern

12. August 2016

Im Süden Thailands sind mindestens zehn Sprengsätze explodiert. Es gibt Tote, unter den Verletzten sind auch Deutsche. Die Militärregierung macht innenpolitische Widersacher verantwortlich und lässt die Täter suchen.

Ermittler an einem der Anschlagsorte in Thailand (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/A. Yongrit

Angriffsserie erschüttert Thailand

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In insgesamt fünf Städten detonierten Sprengsätze, teils mit verheerender Wirkung. Die Bomben gingen in beliebten Ausgehvierteln sowie vor Polizei- oder Regierungsgebäuden hoch und rissen insgesamt vier Menschen in den Tod. Unter den mehr als 30 Verletzten sind viele Ausländer, darunter auch drei deutsche Touristinnen.

Die erste Bombe explodierte im vornehmen Ferienort Hua Hin südlich von Bangkok vor einer Bierkneipe, kurz danach detonierte ein weiterer Sprengsatz. Am Morgen explodierten weitere Bomben, vier der insgesamt zehn Explosionen in Thailand ereigneten sich in Hua Hin, allein hier gab es 24 Verletzte. Der vornehme Ferienort, der auch Sommerresidenz der thailändischen Könige ist, ist ein Zentrum der Feierlichkeiten zum 84. Geburtstag von Königin Sirikit, der an diesem Freitag begangen wird. Hier sollten buddhistische Zeremonien, Feiern und ein Feuerwerk zu Ehren der Königin stattfinden.

"Keine Verbindung zum internationalen Terrorismus"

Auch in Ferienorten auf der Insel Phuket und der ebenfalls im Süden gelegenen Urlaubsregion Phang Nga detonierten Sprengsätze. Ernsthaft verletzt wurde dort jedoch niemand. Tote und Verletzte aber gab es auch bei Bombenexplosionen in der Provinz Surat Thani und Trang.

Zahlreiche Menschen wurden bei den Bombenanschlägen verletztBild: Reuters/str

Wer hinter den Anschlägen steckt, war zunächst unklar. Regierung und Polizei gehen nach eigenen Angaben davon aus, dass es sich um einheimische Täter handelt und es keine Verbindung zum internationalen Terrorismus gibt. Das Außenministerium erklärte, es handele sich um Taten, mit denen die öffentliche Ordnung gestört werden solle. Inzwischen gibt es Berichte über erste Festnahmen.

Behörden hatten Informationen über bevorstehende Anschläge

Ein Polizeisprecher in Bangkok sagte, man gehe von Sabotageaktionen örtlicher Gruppen aus. So werde untersucht, ob es eine Verbindung zu einem Aufstand in den überwiegend von Muslimen bewohnten Provinzen im Süden gebe. Seit dem Aufflammen der Unruhen 2004 sind mehr als 6500 Menschen getötet worden. Der thailändische Polizeichef Jaktip Chaijinda sagte, die Behörden hätten Informationen über bevorstehende Anschläge im Süden des Landes gehabt, jedoch nicht darüber, wo sie stattfinden sollten.

Am Wochenende hatten die Thailänder in einem Referendum über eine von der Armee vorgelegte Verfassung abgestimmt, die den Militärmachthabern weitreichende Befugnisse zusichert. Anders als in weiten Teilen des Landes war die neue Verfassung in den drei muslimischen Provinzen abgelehnt worden. Das umstrittene Regelwerk sieht zwar Wahlen im kommenden Jahr vor, sichert dem Militär aber auch Einfluss auf künftige Regierungen. So soll ein von der Junta ernannter Senat mit Militärkommandanten gewählte Parlamentarier kontrollieren.

Thailandreisen können storniert werden

Die Anschläge sind ein schwerer Rückschlag für den Tourismus, der rund zehn Prozent zur Wirtschaftsleistung beiträgt. In diesem Jahr rechnet Thailand mit einem Rekord von 32 Millionen Besuchern. Das Auswärtige Amt in Berlin aktualisierte seine Reisehinweise für Thailand und riet Touristen zu äußerster Vorsicht. "Weitere Anschläge können nicht ausgeschlossen werden", hieß es auf der Homepage. Reisenden wird empfohlen, öffentliche Plätze und Menschenansammlungen zu meiden. Die Reiseveranstalter TUI und Thomas Cook teilten mit, alle Gäste, die eine Reise nach Thailand gebucht haben, könnten von dem Urlaub kostenfrei zurücktreten oder umbuchen.

cw/qu (dpa, apf, rtr)

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