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PolitikAsien

Thailand und Kambodscha besiegeln Frieden - Trump vermittelt

26. Oktober 2025

Thailand und Kambodscha schließen ein Friedensabkommen unter Vermittlung von US-Präsident Donald Trump. Doch wie belastbar ist die Einigung nach den blutigen Gefechten an der Grenze?

Malaysia Kuala Lumpur 2025 | ASEAN-Gipfel mit Waffenstillstandsabkommen zwischen Thailand und Kombodscha
Zufriedene Gesichter: Thailands Premier Anutin Charnvirakul (l) und Kambodschas Premier Hun Manet (r) unterzeichnen das WaffenstillstandsabkommenBild: Andrew Caballero-Reynolds/AFP

Drei Monate nach den schweren Kämpfen im Grenzgebiet zwischen Thailand und Kambodscha haben beide Länder im Beisein von US-Präsident Donald Trump ein Friedensabkommen unterzeichnet. Der thailändische Ministerpräsident Anutin Charnvirakul und sein kambodschanischer Amtskollege Hun Manet besiegelten die Vereinbarung in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur am Rande des ASEAN-Gipfels. Trump war dort kurz zuvor als Gast des Gipfeltreffens der südostasiatischen Staatengemeinschaft gelandet - es ist die erste Station seiner mehrtägigen Asienreise.

"Ein Akt des Mutes"

Das Abkommen erinnere daran, "dass Versöhnung kein Zugeständnis, sondern ein Akt des Mutes ist, und dass der Frieden, wenn er einmal gewählt wurde, die Zukunft von Nationen neu gestalten kann", betonte der malaysische Regierungschef Anwar Ibrahim, dessen Land in diesem Jahr den Vorsitz des ASEAN-Gipfels hat. Ibrahim war auch bei der Unterzeichnung des Vertrages anwesend.

Zwischen den Streitkräften Thailands und Kambodschas war es im Juli zu knapp einwöchigen heftigen Gefechten an der 800 Kilometer langen Grenze beider Länder gekommen. Bei den Kämpfen kamen mehr als 40 Menschen ums Leben, Hunderttausende wurden aus der Region vertrieben. Noch immer sind 18 Soldaten aus Kambodscha in Thailand als Kriegsgefangene inhaftiert. Sie würden nun freigelassen, sagte Trump und fügte hinzu, er sei stolz, zur Beilegung dieses Konflikts beigetragen zu haben.

US-Präsident Trump, hier bei der Zeremonie, hatte zwischen Thailand und Kambodscha vermitteltBild: Evelyn Hockstein/REUTERS

Zugleich kritisierte er die Vereinten Nationen, diese hätten nichts getan. Fakt ist: Nachdem Trump sich in den Konflikt eingeschaltet hatte, einigten sich die südostasiatischen Nachbarn bereits Ende Juli bei einem ersten Treffen in Malaysia auf eine "sofortige und bedingungslose" Waffenruhe. Trump hatte mit wirtschaftlichen Konsequenzen gedroht, falls der Konflikt nicht beigelegt werde.

Worum geht es in dem Abkommen?

In dem nun unterzeichneten Friedensabkommen, auf das Trump gedrängt hatte, geht es nach Angaben des thailändischen Verteidigungsministeriums unter anderem um den Abzug schwerer Waffen aus dem Grenzgebiet sowie um gemeinsame Minenräumung. Vorausgegangen waren tagelange Verhandlungen zwischen beiden Ländern. Kambodschas Regierungschef Hun Manet sprach von einem "historischen Moment".

Ob der Frieden wirklich hält, ist unklar - denn der Konflikt zwischen den beiden Ländern schwelt schon seit Jahrzehnten. Und auch in den vergangenen Monaten war es trotz der Einigung auf eine Waffenruhe immer wieder zu Zwischenfällen an der Grenze gekommen. 

Weiter geht es zum APEC-Treffen

Trump wird am Montag zu Gesprächen nach Japan weiterreisen. Anschließend fliegt er nach Südkorea, wo der Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) stattfindet und ein Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping geplant ist.

Donald Trump setzt im Rahmen seiner Asien-Reise darauf die Handelsbeziehungen zu möglichst vielen asiatischen Staaten zu intensivieren. Das war auch auf dem ASEAN-Gipfel in Kuala Lumpur deutlich geworden. Dort hatte er Abkommen mit Kambodscha und Malaysia über gegenseitigen Handel und eine Vereinbarung mit Thailand über so genannte kritische Mineralien unterzeichnet.

haz/ust (dpa, rtr, afp, ap)

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