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PolitikThailand

Thailand: Wahlsieger aus Koalition ausgeschieden

2. August 2023

Erst im Mai hat die reformorientierte thailändische Move Forward Partei (MFP) die Parlamentswahl gewonnen. Doch die Koalition aus acht Parteien kann sich nicht einigen - die Partei MFP ist jetzt ausgeschieden.

Thailand | Anhänger der progressiven Move Forward Partei MFP
Anhänger der progressiven Move Forward Partei MFP demonstrieren in BangkokBild: Sakchai Lalit/dpa/AP/picture alliance

Die reformorientierte thailändische Move Forward Partei (MFP), die die Parlamentswahl im Mai gewonnen hatte, ist aus einer Koalition zur Bildung einer Regierung ausgeschlossen worden. Nach wochenlangen Verhandlungen gab der Vorsitzende der Partei Pheu Thai, Chonlanan Srikaew, bekannt, dass die MFP aus der Koalition ausgeschieden sei. Die Pheu Thai war bei der Parlamentswahl zweitstärkste Kraft geworden.

Koalition wählt MFP-Chef nicht zum Regierungschef

Die MFP mit ihrem Vorsitzenden Pita Limjaroenrat hatte die Parlamentswahl in Thailand am 14. Mai gewonnen, verfehlte jedoch deutlich die absolute Mehrheit. Pita hatte zwar eine Acht-Parteien-Koalition geschmiedet, zu der auch die Pheu Thai gehörte. Doch das Bündnis erreichte nicht genug Stimmen, um Pita zum Regierungschef zu ernennen.

Die Freude währte nur kurz: Der Parteivorsitzende der MFP, Pita Limjaroenrat, im Juli 2023Bild: Athit Perawongmetha/REUTERS

"Pheu Thai wird daran arbeiten, genügend Stimmen zu bekommen, MFP wird in der Opposition sein", erklärte Chonlanan. Die Partei werde nun den Immobilientycoon Srettha Thavisin als ihren Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten vorschlagen, führte Chonlanan aus.

Verfassungsgericht suspendiert MFP-Chef

Der Ministerpräsident wird zusammen von beiden Parlamentskammern gewählt. Bei einer ersten Abstimmung über den Posten des Regierungschefs im Parlament hatte Pita nicht die nötigen Stimmen erhalten. Eine zweite Abstimmung wurde dem 42-Jährigen von den Abgeordneten vor zwei Wochen verwehrt - doch diese Entscheidung wird nun vor dem Verfassungsgericht angefochten.

Anhänger der Move Forward Partei gehen auf die StraßeBild: AFP

Zuvor hatte das Verfassungsgericht bereits beschlossen, Pita vorläufig als Abgeordneten zu suspendieren. Begründung hierfür sind Pitas Anteile an einem Fernsehkanal, der allerdings seit 2007 nicht mehr auf Sendung ist.

Heftiger Widerstand der Konservativen

Im Mai hatten die Wähler einem Jahrzehnt der militärgestützten Regierungen in Thailand eine klare Absage erteilt. Pitas reformorientierte MFP gewann die Parlamentswahl deutlich - unter anderem mit dem Versprechen, das strenge Strafrecht zur Ahndung von Majestätsbeleidigung zu reformieren. Das traf auf heftigen Widerstand in konservativen Kreisen.

nob/sti (afp, ap, rtr)

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