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Politik

Haftstrafe für Thailands Ex-Premier

27. September 2017

In Abwesenheit ist Thailands ehemalige Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Aus Furcht vor einer Inhaftierung hatte sie sich beizeiten ins Ausland abgesetzt.

Thailand Prozess Yingluck Shinawatra
Yingluck Shinawatra hat immer noch viele Anhänger, vor allem unter der ärmeren Bevölkerung in ThailandBild: Reuters/A. Perawongmetha

Das Oberste Gericht für politische Straftaten in Bangkok sah es als erwiesen an, dass sich Yingluck Shinawatra in ihrer Amtszeit der Verschwendung von Steuergeldern und der Korruption schuldig gemacht hat.

Bei der Urteilsverkündung war die 50-Jährige nicht dabei, weil sie sich vor einem Monat aus Furcht vor einer Haftstrafe ins Ausland abgesetzt hat. Ihr wird vorgeworfen, dem Staat Verluste in Milliardenhöhe zugefügt zu haben, weil sie den Reisanbau subventionierte.

Das Urteil wurde vom Obersten Gericht für politische Straftaten in Bangkok gesprochenBild: picture-alliance/AP Photo/S. Lalit

Unter der Höchststrafe geblieben

Im Prozess hatte sie dies immer wieder abgestritten. Das Gericht kam jedoch zu der Auffassung, dass ein Schaden von umgerechnet 6,8 Milliarden Euro entstand. Trotzdem blieb es deutlich unter der Höchststrafe von zehn Jahren Gefängnis.

Wo sich Yingluck derzeit aufhält, ist nicht bekannt. Vermutet wird, dass sie sich über Kambodscha und Singapur nach Dubai abgesetzt hat. Die Ex-Regierungschefin hat in ihrer Heimat immer noch eine große Anhängerschaft, vor allem in ärmeren Schichten der Bevölkerung.

Yingluck ist die Schwester des früheren Regierungschefs Thaksin Shinawatra, der nach einer Verurteilung wegen Amtsmissbrauchs im Exil lebt. 2011 wurde sie als erste Frau zur Ministerpräsidentin gewählt. Im Mai 2014 setzte das Verfassungsgericht sie ab. Kurz darauf putschte sich das Militär an die Macht und regiert seitdem.

uh/gri (dpa, rtr)