Theater-Architekt Werner Ruhnau ist tot
7. März 2015Werner Ruhnau gilt als Erneuerer des Theaterbaus der Nachkriegszeit. 1954 gewann er den Wettbewerb für den Bau des Stadttheaters in der Ruhrgebietsstadt Gelsenkichen. Er engagierte sich für einen Zusammenschluss der Künste und bezog in der Tradition der mittelalterlichen Bauhütten auch Bildende Künstler in sein Schaffen ein: Yves Klein, der französische Avantgarde-Künstler, schuf für das Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen ein monochromblaues Fries aus Wandtafeln und Schwammreliefs. Auch Mobilés von Jean Tinguely bezog er in seine Achitektur mit ein.
Gelsenkirchens Generalintendant Michael Schulz erklärte, Ruhnau sei "für die Entwicklung der Theaterarchitektur nach 1945 ein Visionär" gewesen. "Sein Konzept des demokatischen Theaterraums, der Spiel und Raum, Stadt und Kunst miteinander verbindet, war stilprägend."
Weitere Bauten des gebürtigen Königsbergers waren u.a. die Olympische Spielstraße in München (1972), die Umbauten des Schauspielhauses in Frankfurt am Main (1978), die Werkbundsiedlung Oberhausen-Altstaden sowie der Umbau des Grillo-Theaters in Essen.
so/as (dpa,epd)