"Es kommt kein zweites Referendum über den EU-Austritt", stellte Theresa May in einem Interview der "Bild"-Zeitung (Samstagsausgabe) abermals klar. Das britische Parlament habe der Öffentlichkeit die Wahl gegeben und diese habe ihre Entscheidung getroffen. "Ich finde es wichtig, dass Politiker dann auch liefern", sagte May und fügte auf Deutsch hinzu: "Wir verlassen die EU, aber nicht Europa."

Ihr Land sei "auch künftig der europäischen Verteidigung und Sicherheit verpflichtet - ohne Wenn und Aber", betonte die Premierministerin. Diese Botschaft werde sie im Februar auch bei der Münchner Sicherheitskonferenz bekräftigen.

Kein "Rosinenpicken"

Es sei keineswegs so, "dass das Vereinigte Königreich alle Brücken abbricht", versicherte May. Ihre Regierung wolle "ein umfassendes Freihandelsabkommen sowie eine Sicherheitspartnerschaft verhandeln". Sie glaube, dass Großbritannien mit der EU ein Endergebnis erzielen könne, das gut für alle sei. "Es geht nicht ums Rosinenpicken."

Auch sei ihr sehr wichtig, dass "hier ansässige Deutsche und Briten, die aktuell in Deutschland leben, wissen, dass ihr Status gesichert ist und dass sie bleiben können", so May weiter. Darüber hinaus sei es im Interesse Deutschlands und Großbritanniens, zugunsten des Wohlstands und der Arbeitsplätze, wirtschaftlich eng verbunden zu bleiben - mit ehrgeizigen Zielen.

Am Dienstag hatten EU-Ratspräsident Donald Tusk und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker dem Vereinigten Königreich angeboten, in der Europäischen Union zu bleiben. Das Herz der EU sei "weit offen". Auch in Großbritannien war zuletzt über ein zweites Brexit-Referendum diskutiert worden. Nach gegenwärtigem Stand soll der EU-Austritt Ende März 2019 erfolgen.

wa/ml (dpa, rtr, bild.de)