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Politik

Tibetischer Aktivist aus Haft entlassen

29. Januar 2021

Wegen "Anstiftung zum Separatismus" wurde er in ein chinesisches Gefängnis geschickt. Nun öffnet sich für Tashi Wangchuk die Tür. Wirklich frei ist er nicht.

Indien Tibet Tashi Wangchuk
Tashi Wangchuk auf einem Plakat im indischen Dharmsala (Archivbild)Bild: Ashwini Bhatia/AP Photo/picture alliance

Der Tibet-Aktivist Tashi Wangchuk ist nach Angaben seines Rechtsbeistands aus einer Haftanstalt in China entlassen worden. Er halte sich bei seiner Schwester in Yushu in der Provinz Qinghai auf. Sein gesundheitlicher Zustand sei gut, so Anwalt Liang Xiaojun. Allerdings sei fraglich, ob Tashi "vollkommen frei" ist.

Nachdem er den Aktivisten zwischenzeitlich habe sprechen können, sei dieser nun nicht mehr erreichbar, sagte Liang der Nachrichtenagentur AFP. Er fürchte daher, dass Tashi weiterhin Restriktionen unterliege. Die Behörden in Qinghai, einer Provinz mit hohem tibetischem Bevölkerungsanteil, lehnten auf AFP-Anfrage eine Stellungnahme ab.

Video der "New York Times"

Tashi war 2018 zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Die Staatsanwaltschaft hatte ihn wegen "Anstiftung zum Separatismus" angeklagt und dies mit einer Dokumentation der "New York Times" begründet. Das Video auf der Website der US-Zeitung zeigte Tashis Einsatz für die tibetische Sprache und Kultur, unter anderem bei einer Reise in die chinesische Hauptstadt Peking, wo er an Staatsmedien und Gerichte appellierte. Die Website der "New York Times" wird auf chinesischem Territorium blockiert.

Solidaritätskundgebung für Tashi im Januar 2017 in DharmsalaBild: picture alliance/AP Photo/A. Bhatia

Anfang der 1950er Jahre hatte die chinesische Volksbefreiungsarmee Tibet besetzt. Bis heute kontrolliert die Zentralregierung das formal autonome Gebiet und die angrenzenden Provinzen mit harter Hand. Der weltweit bekannteste Vertreter der Tibeter ist ihr geistliches Oberhaupt, der Dalai Lama. Er will im Dialog mit China politische, kulturelle und religiöse Freiheiten für Tibet erreichen. Die Behörden in Peking sehen ihn als Separatisten und verbieten ihm die Heimkehr aus seinem indischen Exil.

jj/sti (afp, ap, dpa)

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