George Lucas öffnet sein Archiv: Ein viele Kilo schwerer Bild- und Textband gibt Auskunft über die Geschichte der berühmten Weltraumoper "Star Wars". Das Buch selbst wird dabei zum visuellen Ereignis - im XXL-Format.
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Mythos "Star Wars"
Wie entstand "Star Wars"? Dieser Frage geht ein prächtiger Bildband nach, in dem sich Regisseur George Lucas umfassend wie nie zuvor äußert: ein Buch über eine der faszinierendsten Weltraumopern des 20. Jahrhunderts.
Bild: Courtesy TASCHEN/TM/2018 LFL
Hommage ans deutsche Kino
Ja, "Star Wars", das US-amerikanische Fantasy-Science-Fiction-Phänomen schlechthin, ist auch eine Hommage an das deutsche Stummfilm-Kino der Weimarer Republik. Star-Wars-Erfinder George Lucas kannte sich in der Filmgeschichte gut aus. Der Droide C-3PO, der hier von Filmtechnikern eifrig zusammengeschraubt wird, ist eine Verbeugung vor dem Roboter in Fritz Langs berühmten Stummfilm "Metropolis".
Bild: Courtesy TASCHEN/TM/2018 LFL
Fotos, Fotos, Fotos...
Ob Trickfiguren, Fantasywelten, Science-Fiction-Accessoires oder Set-Bilder - der vom international agierenden deutschen Kunstbuch-Verlag "Taschen" herausgegebene und mit sieben Kilo sehr schwere Band "Das Star Wars Archiv" bietet alles, was Fan-Herzen höherschlagen lässt. Georges Lucas (zweiter v.l.) ist hier im Kreise seiner Darsteller zu sehen: Mark Hamill, Carrie Fischer und Harrison Ford.
Bild: Courtesy TASCHEN/TM/2018 LFL
Liebe zum Detail
Der Band konzentriert sich auf die ersten drei Filme und zeigt eine Fülle an Modellen, die darin zum Einsatz kommen. In der Realität waren sie klein und überschaubar - auf großer Leinwand überwältigten sie dann das Publikum. Hier ist Richard Edlund, Spezialist für visuelle Effekte, bei der Montage des "Millenium Falcon" für "Krieg der Sterne" oder "Episode IV - Eine neue Hoffnung" 1977 zu sehen.
Bild: Courtesy TASCHEN/TM/2018 LFL
Legendäre Darsteller
1977, als "Star Wars" in die Kinos kam, stand das moderne, amerikanische Blockbuster-Kino noch in den Startlöchern. Filme wie "Der weiße Hai" (1975) von Steven Spielberg und dann eben "Star Wars" zwei Jahre später, revolutionierten die Kinoszene. Damals noch dabei waren Darsteller der älteren klassischen Kinoepoche - wie Alec Guinness, der 1977 die Figur Obi-Wan Kenobi spielte.
Bild: Courtesy TASCHEN/TM/2018 LFL
Verblüffende Einsichten
Heute, im digitalen Zeitalter, in dem viele US-Produktionen ohne Computereinsatz gar nicht mehr denkbar sind, mutet die Herstellung der ersten drei "Star Wars"-Filme fast anachronistisch an. Das zeigen viele Fotos mehr als deutlich. Hier bereiten die Spezialisten Phil Tippett und Jon Berg eine Schlachtszene für "Das Imperium schlägt zurück" vor - mit Modellen aus Plastik und Pappmaché.
Bild: Courtesy TASCHEN/TM/2018 LFL
Neue Welten schaffen: George Lucas
"Ich glaube, ich fühle mich in einer Traumwirklichkeit wohler als in einer wirklichen Wirklichkeit", lautet eines der vielen Zitate von Regisseur George Lucas aus dem Band "Das Star Wars Archiv". Das Buch, das gleichzeitig auf Deutsch und auf Englisch erscheint, entstand in enger Kooperation mit Star-Wars-Erfinder George Lucas und seiner Produktionsfirma "Lucasfilm".
Bild: Courtesy TASCHEN/TM/2018 LFL
Legendäre Tricks
"Star Wars" ging auch in die Kinogeschichte ein, weil mit diesem Film ein ganz neues Zeitalter der Werbe- und Marketing-Historie eingeläutet wurde. Die Figuren des Films, die Raumschiffe und zahlreiche weitere Star-Wars-Accessoires überschwemmten die Spielzimmer der Kinder in aller Welt. Der Kampf mit dem legendären Laserschwert ersetzte traditionelle Cowboy- und Indianerspiele.
Bild: Courtesy TASCHEN/TM/2018 LFL
Philosophische Gedankenwelt
"Reine Science-Fiction spekuliert, was Leben in diesem wissenschaftlichen Zeitalter ist, wer wir sind, wohin wir gehen", philosophiert George Lucas in dem Band über die Star-Wars-Trilogie der Jahre 1977-1983. Die Filme gehören heute zum modernen Kulturerbe der Menschheit. Sie sind - das macht das Buch deutlich - Pop und Unterhaltung, aber auch philosophischer und gesellschaftlicher Diskurs.
Bild: Courtesy TASCHEN/TM/2018 LFL
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In Zeiten, in denen viele junge Menschen Filme nur noch auf einem kleinen Bildschirm anschauen, auf dem Tablett oder dem Smartphone, ist ein solches großformatiges Buch eigentlich ein Wunder. Als George Lucas' "Star Wars" 1977 in die Kinos kam, da waren die Lichtspielhäuser noch erste Adresse für Kinopremieren. Das Fernsehpublikum musste damals noch lange warten, bis ein Kinofilm auf der heimischen Mattscheibe erschien. Und die verschiedenen Videokassetten-Systeme begannen sich erst zu etablieren.
Die alten Star-Wars-Filme sieht man heute fast nur noch im Kleinformat
Heute kämpfen Netflix, Amazon und Co. um Marktanteile, die Videokassette ist längst verschwunden, das Kino versucht sich mit großen Blockbuster-Filmen zu behaupten. Die alten "Star Wars"-Episoden kann man sich auf DVD und Blu-ray anschauen - oder aber bei den verschiedenen Streaming-Portalen käuflich erwerben. Die Episoden 1 - 3 sieht man dann bestenfalls auf einem großen Fernseher. Doch das Smartphone ist bei der nachwachsenden Generation inzwischen beliebter als das "Old-School"-Medium Fernseher.
Und so bietet das vom deutschen Taschen-Verlag herausgegebene voluminöse Buch "Das Star Wars Archiv", das gleichzeitig in Deutsch und Englisch erscheint, mit seinen großformatigen Fotos schon fast das prächtigere visuelle Erlebnis. Auf über 600 Seiten findet der Leser Antworten auf alles, was er wissen will - vorausgesetzt er/sie ist "Star Wars"-Fan. Für alle eingefleischten Liebhaber der amerikanischen Weltraumoper entpuppt sich der über sieben Kilo schwere Band im XXL-Format als cineastische Wundertüte.
Das Buch entstand in enger Kooperation mit Star-Wars-Schöpfer George Lucas und dessen Produktionsfirma "Lucasfilm". Der Regisseur, der mit seinem dritten Spiel-Film 1977 Kinogeschichte schrieb, hat seine privaten Archive zu Verfügung gestellt und gibt in dem Band bereitwillig Auskunft über sämtliche Details. Dass Lucas inzwischen selbst eine fast religiöse Beziehung zu seinen ersten Star-Wars-Filmen pflegt, wird schon im Vorwort deutlich, das er höchstpersönlich beigesteuert hat.
Star Wars als ganz persönliche Lebensphilosophie
"Es ist möglich, dass wir auf einer spirituellen Ebene alle in einer Weise verbunden sind, die über das Entstehen und Vergehen diverser Lebensformen hinaus fortbesteht", philosophiert Lucas dort. Was das alles mit "Star Wars" zu tun hat? Daraus kann sich der Leser auf den folgenden Seiten einen Reim machen. Lucas erzählt Herausgeber Paul Duncan alles über die Entstehung der ersten drei in den Jahren 1977-1983 entstandenen Episoden.
Für George Lucas wurden die Filme, die er dann später meist von anderen inszenieren ließ und die sich zu einem riesigen Franchise-Unternehmen entwickelten, zu einem Milliarden-Unternehmen. Im Kern, das glaubt man George Lucas gern, enthielt zumindest der Ur-Star-Wars-Film eine ganz persönliche Lebensphilosophie: "Darth Vader ist der schlechte Vater. Ben Kenobi ist der gute Vater", heißt es da, und weiter: "Krieg der Sterne entstand aus meinem Wunsch heraus, ein modernes Märchen zu machen. Durch Märchen lernen Menschen von Gut und Böse und wie man sich in der Gesellschaft verhält." Das ist dann schon fast wieder "Old School".
Zum Weiterlesen: Paul Duncan (Hrsg.): Das Star Wars Archiv, 1977–1983, Taschen Verlag, erschienen auf Deutsch und Englisch, 604 Seiten, ISBN 978-3-8365-63406 (engl.) und 978-3-8365-6341-3 (dt.)