Tierisch gute Kicker
Silke Wünsch/Rolf Rische9. Juni 2016![Bildkombi Fussballspieler Gareth Bale und Gepard (Fotos: Imago/dpa)](https://static.dw.com/image/19312419_800.webp)
Tierisch gute Kicker: Unsere Traumelf aus dem Tierreich
Darf man Fußballspieler mit Tieren vergleichen? Unser nebenberuflicher Redakteur für Ballkultur und Tierfreund meint: ja, schließlich steckt in jedem Kicker auch ein Tier. Hier ist Rolf Risches tierische Traumelf.
Blitzschnell und brandgefährlich: Gareth Bale
Der Stürmer von Wales gilt als der schnellste Fußballer der Welt und soll mit Ball eine Geschwindigkeit von 36,9 km/h erreichen. Damit ist er zwar nicht so schnell wie sein tierisches Pendant (der Gepard erreicht 93 km/h), aber für einen schnellen Konter reicht's. Er kann zudem präzise flanken und ist extrem torgefährlich. Wenn er nicht für Wales spielt, steht er bei Real Madrid rechts außen.
Optimistisch und agil: Robert Lewandowski
Der Bayernstar hat den Titel "Torschützenkönig" für sich gepachtet. Legendär ist seine Leistung im September 2015 beim Bundesligaspiel gegen Wolfsburg. Da hat er mal kurz in neun Minuten fünf Tore geschossen. Bei der EM ist er Kapitän der polnischen Nationalelf. Sein Tier ist der Australian Kelpie, mit dem er nicht nur die Mimik gemeinsam hat, sondern auch Eifer, Intelligenz und Wachsamkeit.
Aufmerksam und reaktionsschnell: Zlatan Ibrahimović
Alter Schwede! Der Superstar, der zuletzt bei Paris Saint-Germain unter Vertrag war, hat nicht umsonst mehrmals die Auszeichnung "schwedischer Fußballer des Jahres" erhalten. Er ist unglaublich fix, bekannt für spektakuläre Strafraum-Aktionen, kann Tore vorbereiten und schießen. Mit seiner Körpergröße von 1,95 Metern überragt er seine Gegner und hat - wie das flinke Erdmännchen - alles im Blick.
Loyal und ausdauernd: Wayne Rooney
Der Dauerbrenner in Englands Sturmspitze und Star von Manchester United. Seine Beständigkeit bewies er unter anderem 2002, als Schottlands Trainer Berti Vogts ihn für seine Mannschaft haben wollte. Doch Rooney ist trotz schottischer Vorfahren überzeugter Engländer, auch wenn sein Team bei internationalen Turnieren eher - äh - unauffällig ist. Zu Rooney kann nur ein Tier passen: die Bulldogge.
Weitblickend und groß-artig: Costel Pantilimon
Der rumänische Torwart ist mit 2,03 Metern Körpergröße einer der längsten Spieler im Turnier. Auch der englische Club FC Watford freut sich über den Riesenkerl - mit seiner Spannweite ist Pantilimon schneller als alle Kollegen in der richtigen Torecke. Und kann durch seine erhöhte Blickposition - wie die Giraffe in der Savanne - Gefahren schneller erkennen.
Frech und angriffslustig: Thomas Müller
"Müller heißt der Junge." Das musste Argentiniens Trainer Diego Maradona lernen, nachdem der freche Deutsche seine Jungs aus der WM 2010 geschossen hatte. Ein Neuling war Thomas Müller damals, doch Respekt kannte er nicht. Dafür hatten alle anderen Respekt vor ihm. Jetzt weiß die ganze Welt: Der Bayernstürmer ist schnell, brandgefährlich und reißt sehr gerne die Klappe auf - wie ein Brüllaffe.
Vorausschauend und pfiffig: Mesut Özil
Eigentlich möchte man ihn immer ein bisschen streicheln. Das täuscht aber. Der Mittelstürmer weiß ganz genau, was er tut, als deutscher Nationalspieler wie auch bei Arsenal London. Er passt sich wie ein Chamäleon an seine Umgebung an. Deswegen sieht man ihn manchmal auch nicht auf dem Spielfeld. Doch im richtigen Moment taucht er auf. Dann legt er vor oder knipst den Ball gleich selbst ins Tor.
Originell und souverän: Paul Pogba
Frankreichs Mittelfeldstar, derzeit bei Juventus Turin verpflichtet, gilt als Wunderknabe mit Schattenseiten. Pogba, der wegen seiner langen Arme und Beine in Italien "il polpo" (Krake) genannt wird, ist manchmal so ungestüm, dass er es schon geschafft hat, innerhalb von drei Minuten zweimal Gelb zu sehen. Wir meinen, dass die Frisur des Felsenpinguins besser zu ihm passt als die einer Krake.
Selbstbewusst und dominant: Cristiano Ronaldo
Wenn er einen Freistoß schießt, schreitet er mit geschwellter Brust drei Schritte nach hinten. Sein Blick fixiert das Tor. Das Haar sitzt. Er nimmt Anlauf - und schießt drüber. Erwischt er jedoch einen Ball im Lauf, trifft er das Tor aus fast jeder Position. Müssen wir über Portugals Aushängeschild und Star von Real Madrid noch Worte verlieren? Ja: Ausnahmespieler, Dramaqueen, Schönling, Pfau.
Jung und wach: Renato Sanches
Der Mittelfeldkünstler aus Portugal ist der jüngste Spieler der EM. Aber mit seinen 18 Jahren hat er schon ein dickes Konto. Gerade hat ihn Bayern München für 35 Millionen Euro von Benfica Lissabon weggekauft. Sanches besticht nicht nur durch sein ungeheures Talent, sondern auch durch seine Frisuren.
Erfahren und robust: Gabor Kiraly
Der ungarische Torwart hat in seinen vielen Jahren in der Bundesliga und in der Premier League viel Erfahrung gesammelt. Mit 40 Jahren ist er der älteste Spieler im Turnier und hat mehrfach die Auszeichnung "Torhüter des Jahres" erhalten. Er hat selbst seine Depression überwunden - ihn kann nichts mehr erschüttern. Die beste Voraussetzung für einen coolen Schlussmann.
In jedem Fußballer steckt doch irgendwo auch ein Tier. Dachte sich unser selbst ernannter Fußball-Philosoph und Tierfreund Rolf Rische. Beim Durchgehen seines Panini-Sammelalbums zur EM 2016 sind ihm auch direkt einige auffallende Parallelen mit dem Tierreich in den Sinn gekommen. Zur Europameisterschaft hat er nun sein perfektes Dreamteam zusammengestellt.
Sollten Sie sich fragen, warum in der illustren Schar kein Abwehrspieler vorkommt - die Antwort liegt auf der Hand: Bei so einer Top-Mannschaft kann es nur nach vorne gehen.
Tierische Fußball-Mannschaft
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