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Politik

Tigray-Rebellen sollen entwaffnet werden

13. November 2022

Gleichzeitig soll die humanitäre Hilfe für die Tigray-Region schnell anlaufen. Die Regierung in Addis Abeba und die Tigray-Rebellen unterzeichnen ein Abkommen, das den Fahrplan für das geplante Friedensabkommen festlegt.

Zwei Männer schütteln sich gutgelaunt die Hände
Militärchefs der beiden Konfliktparteien besiegeln den Fahrplan des Friedensabkommens in NairobiBild: Yasuyoshi Chiba/AFP/Getty Images

Zehn Tage nach dem Waffenstillstandsabkommen haben Vertreter der äthiopischen Armee und der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) eine gemeinsame Erklärung zur Umsetzung des Abkommens verabschiedet. In Nairobi einigten sie sich darauf, ab dem 15. November mit der Entwaffnung der TPLF zu beginnen. Ein Komitee der Afrikanischen Union (AU) soll die Umsetzung überwachen.

Ausländische Kräfte sollen sich zurückziehen

Gleichzeitig sollen sich ausländische Kräfte und Milizen aus der Region zurückziehen, die aktiv am Kriegsgeschehen beteiligt waren. Da weder Vertreter der eritreischen Armee noch der Milizen aus der Region Amhara mit am Verhandlungstisch saßen, ist unklar, ob diese sich an die Vereinbarung halten werden.

Zwei Jahre hielt der Konflikt im Norden Äthiopiens die Bevölkerung in AtemBild: Minasse Wondimu Hailu/AA/picture alliance

Auch der Schutz der Zivilbevölkerung und der zivilen Infrastruktur wurde als gemeinsames Ziel bekräftigt, Verstöße sollen "Strafaktionen" nach sich ziehen. Amnesty International hatte in der Region Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit dokumentiert, die vor allem von den Sicherheitskräften begangen wurden.

Humanitäre Hilfe soll schnell anlaufen

Zudem wollen die Unterzeichner der Erklärung gemeinsam dafür sorgen, dass humanitäre Hilfe dort ankommt, wo sie dringend gebraucht wird. Die Regierung schrieb in einer Pressemitteilung, dass allmählich eine grundlegende Infrastruktur in einigen Regionen wiederhergestellt werde. Noch gibt es dafür keinerlei Bestätigung von Hilfsorganisationen, die vor Ort arbeiten.

Der Tigray-Konflikt hatte im November 2020 mit einer Offensive der äthiopischen Streitkräfte begonnen, nachdem die TPLF die Autorität der Zentralregierung immer wieder infrage gestellt hatte. Die Regierung weist dagegen der TPLF die Schuld für den Kriegsausbruch zu. Die Kämpfe lösten eine massive humanitäre Krise in der Region im Norden Äthiopiens aus. Mindestens zwei Millionen Menschen wurden vertrieben. Laut einer US-Schätzung starben rund eine halbe Million Menschen in dem Konflikt.

nob/sti (epd, afp, dpa, rtr)

Der Artikel wurde überarbeitet. Gegenüber der ersten Fassung wurden Angaben zum Beginn der Kampfhandlungen ergänzt. Tatsächlich weisen sich die Konfliktparteien gegenseitig die Schuld für den Kriegsausbruch zu.

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