Times-Square-Bomber bekennt sich schuldig
22. Juni 2010Mit dem versuchten Sprengstoffanschlag mitten im Herzen New Yorks habe er, Faisal Shahzad, alle wissen lassen wollen, dass "wir die USA angreifen", wenn die Vereinigten Staaten nicht ihre Angriffe auf muslimische Länder stoppten. Das sagte Shahzad am Montag (21.06.2010) vor einem Haftrichter in New York. Gleichzeitig kündigte er weitere Anschläge an: "Wir werden die USA angreifen und ich werde mich dazu schuldig bekennen."
Explosion hätte verheerende Folgen gahabt
Shahzad hatte versucht, am 1. Mai auf dem mit tausenden Touristen und Theaterbesuchern bevölkerten Times Square mitten in Manhattan eine Autobombe zur Explosion zu bringen. Doch der Sprengsatz zündete nicht. Shahzad wurde zwei Tage später festgenommen. Er saß bereits in einem Flugzeug und wollte fliehen. Nach Angaben der Polizei war er von Anfang an geständig.
Der Vater von zwei kleinen Kindern stand nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft im Dienst der radikalislamischen Taliban in Pakistan. In der Anklage wird Shahzad auch angelastet, 12.000 Dollar (9700 Euro) für den geplanten Anschlag von den militanten Extremisten in seiner Heimat angenommen zu haben. Shahzad war nach eigenen Angaben Ende Dezember und Anfang Januar von Taliban in Pakistan ausgebildet worden und im Februar in die USA zurückgekehrt, um seine Bombe zu bauen.
Vor dem Bezirksgericht in Manhattan sagte er weiter aus, der fehlgeschlagene Anschlag sei eine Reaktion darauf, dass "die USA Muslime terrorisieren". Sein Motiv für den fehlgeschlagenen Sprengstoffanschlag sei die "US-Besatzung Afghanistans, des Irak und Somalias" gewesen.
Shahzad droht lebenslange Haft
Die Staatsanwaltschaft wirft dem aus Pakistan stammenden US-Bürger unter anderem Terrorismus und versuchten Einsatz von Massenvernichtungswaffen vor. Die Anklage umfasst insgesamt zehn Punkte. Shahzad bekannte sich in allen Anklagepunkten für schuldig. Sechs der zehn Anklagepunkte könnten ihn jeweils lebenslang hinter Gitter bringen. Der 30-Jährige hatte erst kurz vor der Tat die US-Staatsbürgerschaft erhalten. Das Urteil wird für den 5. Oktober erwartet.
Autorin: Annamaria Sigrist (dpa, ap, afp)
Redaktion: Martin Muno