Nach zwei Jahren beim FC Chelsea läuft Timo Werner wieder für RB Leipzig auf. Der Torjäger wird für seinen Treffer gegen den 1. FC Köln gefeiert - auch wenn sein Klub am Ende nicht gewinnt.
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Mit Hilfe eines Gegners feierte Timo Werner ein gelungenes Bundesliga-Comeback für DFB-Pokalsieger RB Leipzig. In der 36. Minute des Heimspiels gegen den 1. FC Köln nahm sich der Nationalstürmer ein Herz und zog aus mehr als 25 Metern einfach mal ab. Der Ball flatterte ein wenig. Doch eigentlich hätte der Schuss eine sichere Beute für Kölns Torwart Marvin Schwäbe werden müssen. Der wollte den Ball fangen, ließ ihn aber zwischen den Armen durchrutschen. Werner jubelte über seinen Treffer zum 1:0, die Leipziger Fans feierten den Rückkehrer frenetisch.
Am Ende trennten sich die Leipziger von den Kölnern 2:2 (1:1) unentschieden. FC-Stürmer Florian Dietz sorgte für den zwischenzeitlichen Ausgleich der Gäste (40. Minute). Christopher Nkunku, Deutschlands aktueller "Fußballer des Jahres", traf zum 2:1 für RB (56.) - und das in Unterzahl. Dominik Szoboszlai hatte kurz vor dem Halbzeitpfiff (45.+1) nach einer Tätlichkeit die Rote Karte gesehen. RB-Verteidiger Josko Gvardiol unterlief schließlich noch nach einer Ecke ein Eigentor zum 2:2-Endstand (72.). "Mit Ausnahme des Ergebnisses war es ein schöner Tag für mich", sagte Timo Werner nach dem Spiel im "Sky"-Interview. "Es war sehr emotional."
Bei Tuchel nur noch zweite Wahl
Als Werner zum Warmlaufen ins Leipziger Stadion einlief, wurde er von den RB-Fans mit warmem Applaus begrüßt. Von 2016 bis 2020 war er bereits für Leipzig auf Torejagd gegangen, mit einer beeindruckenden Quote: 95 Tore in 159 Spielen. "Leipzig war immer ein Teil von mir", sagte Werner jetzt. "Hier bin ich Nationalspieler geworden."
Dann wechselte Werner zum FC Chelsea. Seine Torbilanz verschlechterte sich zwar: In zwei Jahren traf er 23-mal in 89 Partien für den Premier-League-Klub. Doch die Erfolge konnten sich sehen lassen. 2021 gewann der deutsche Nationalstürmer mit den von Thomas Tuchel trainierten Londonern die Champions League und auch die Klub-WM.
Zuletzt saß Werner bei Chelsea jedoch meist nur auf der Bank, zudem verpflichtete der Klub für diese Saison mit dem englischen Nationalstürmer Raheem Sterling einen weiteren direkten Konkurrenten für den Deutschen. "Es war eine Zeit mit vielen Höhen und Tiefen", bilanzierte Werner nach seinem Comeback-Spiel in Leipzig. Für rund 55 Millionen Euro Ablöse war er auf die Insel gewechselt, für rund 20 Millionen Euro kaufte ihn RB zurück.
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Luft nach oben
Leipzigs Trainer Domenico Tedesco berief Werner gleich in die Startelf, André Silva musste für den Neuzugang auf die Bank. Werner lief viel, forderte häufig den Ball und hatte auch einige vielversprechende Aktionen. Im Zweikampf zeigt er jedoch eindeutig Schwächen. "In seinen Aktionen war er noch etwas unglücklich", sagte Leipzigs Technischer Direktor, Christopher Vivell, im Halbzeitinterview des TV-Senders "Sky": "Aber er wird für uns sicher noch für gefährliche Situationen sorgen."
Mit dieser Prognose lag Vivell daneben. Im zweiten Durchgang ging Werner die Puste aus. Nach 67 Minuten hatte Trainer Tedesco ein Einsehen und nahm ihn vom Platz. Die RB-Fans verabschiedeten den Rückkehrer dennoch mit viel Applaus und "Timo Werner"-Sprechchören. Es war kein überragendes Comeback, aber ein gelungenes. Denn Werner lieferte, was von einem Stürmer erwartet wird: ein Tor. Auch wenn es mit gnädiger Mithilfe eines Gegenspielers gelang.
Kurz nach Beginn der neuen Bundesliga-Saison wechselt Filip Kostic von Eintracht Frankfurt zu Juventus Turin. Wer verlässt die Liga noch? Wer wechselt innerhalb der Liga? Welche Spieler kommen neu hinzu?
Bild: Mutsu Kawamori/AFLOSPORT/IMAGO
Filip Kostic (Frankfurt → Juventus)
Nachdem er bereits im UEFA-Supercup gegen Real Madrid nicht mehr zum Kader der Eintracht gehörte, ist der Wechsel von Filip Kostic zu Juventus Turin eine Woche nach Bundesliga-Start perfekt. In 129 Bundesligaspielen für Frankfurt schoss der Serbe 18 Tore und bereitete 49 Treffer vor. Seine Ablöse soll bei 17 Millionen Euro liegen, könnte sich durch Boni aber noch auf rund 20 Millionen erhöhen.
Bild: Mutsu Kawamori/AFLOSPORT/IMAGO
Timo Werner (Chelsea → Leipzig)
Timo Werner (r.) kehrt vom FC Chelsea zu RB Leipzig zurück und erhält dort einen Vertrag bis 2026. Für die Rückholaktion soll RB rund 20 Millionen Euro plus Boni zahlen. Der 26-Jährige war 2020 für rund 55 Millionen Euro in die englische Premier League gewechselt, wurde dort aber nicht glücklich. Unter dem jetzigen Trainer Thomas Tuchel (l.) kam Werner oft nur noch als Reservist zum Einsatz.
Bild: Michael Steele/REUTERS
Anthony Modeste (Köln → Dortmund)
Anthony Modeste nun in Gelb! Der 34 Jahre alte Torjäger vom 1. FC Köln unterschrieb bei Borussia Dortmund einen Einjahresvertrag. Der Franzose soll beim Revierclub den an einem Tumor erkrankten und monatelang fehlenden Neuzugang Sébastien Haller ersetzen. Dem Vernehmen nach beträgt die Ablöse für den eigentlich bis 2023 an die Kölner gebundenen Modeste rund fünf Millionen Euro.
Mit dem 24-Jährigen wechselt einer der talentiertesten Abwehrspieler der Bundesliga den Klub. Der linke Außenverteidiger verlässt die TSG Hoffenheim nach nur einer Saison und geht für etwas mehr als 25 Millionen Euro zu RB Leipzig. Dort erhält der Nationalspieler, der vergangene Saison für Hoffenheim drei Tore schoss und 13 Vorlagen gab, einen Vertrag bis 2027.
Bild: Hendrik Schmidt/dpa/picture alliance
Mathys Tel (Stade Rennes → FC Bayern)
Der FC Bayern investiert in seine Zukunft: Vom französischen Erstligisten Stade Rennes kommt ein erst 17 Jahre alter Angreifer, den FCB-Sportvorstand Hasan Salihamidzic als "eines der größten Talente in Europa" bezeichnet. 20 Millionen Euro beträgt die feste Ablösesumme, sie kann auf 28,5 Millionen Euro anwachsen. Trainer Julian Nagelsmann hat "die Vision, dass er eines Tages 40 Tore schießt".
Bild: Zac Goodwin/PA Images/IMAGO
Matthijs de Ligt (Juventus → FC Bayern)
Der deutsche Rekordmeister FC Bayern hat außerdem einen neuen Abwehrchef. Die Münchener holen den niederländischen Nationalspieler Matthijs de Ligt von Juventus Turin an die Isar. Dem Vernehmen nach liegt die Ablösesumme für den 22-Jährigen bei rund 70 Millionen Euro, hinzu kommen zehn Millionen an möglichen Bonuszahlungen.
Bild: Toon Dompeling/PRO SHOTS/picture alliance
Robert Lewandowski (Bayern → Barcelona)
Der FC Bayern hat auch deshalb das Geld für den de-Ligt-Transfer, weil Robert Lewandowski nach acht Jahren an der Isar Adieu sagt. Der zweimalige Weltfußballer wechselt für 45 Millionen Euro plus fünf Millionen an möglichen Boni zum FC Barcelona. Für die Bayern hat der polnische Torjäger in 375 Spielen 344 Treffer erzielt. Am Ende aber will er nur noch weg aus München.
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Sadio Mané (Liverpool → FC Bayern)
Dem FC Bayern gelingt mit der Verpflichtung des treffsicheren Senegalesen ein weiterer Transfercoup. Der Rekordmeister eist einen Spieler vom FC Liverpool los, der dort - in der vermeintlichen besten Liga der Welt - regelmäßig um Titel mitspielt. 32 Millionen Euro Ablöse plus maximal neun Millionen Euro Boni sollen die Münchener für den Mann zahlen, der Robert Lewandowski ersetzen soll.
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Erling Haaland (BVB → Manchester City)
Für die festgeschriebene Ablösesumme von 75 Millionen Euro verlässt der Norweger Borussia Dortmund nach zweieinhalb Jahren und wechselt nach England. Seine Bilanz ist beeindruckend: 85 Tore in 88 Pflichtspielen. Einziger Titel in Schwarz-Gelb bleibt allerdings der DFB-Pokal 2021. Bei Manchester City, wo schon sein Vater Alf Inge spielte, sollen bald ein paar mehr hinzukommen.
Bild: Ralf Ibing/picture alliance
Sebastien Haller (Ajax → BVB)
Als Haaland-Ersatz kommt aus Amsterdam Sebastien Haller. Der ivorische Nationalspieler feierte von 2017 bis 2019 bei Eintracht Frankfurt mit Luka Jovic und Ante Rebic als "Büffelherde" Erfolge. Er kostet 36 Millionen Euro. Allerdings wird kurz nach seiner Verpflichtung bei dem 28-Jährigen Hodenkrebs festgestellt. Nach erfolgreicher OP fällt er wegen einer Chemotherapie zunächst einige Monate aus.
Bild: Harry Langer/DeFodi Images/picture alliance
Niklas Süle (FC Bayern → BVB)
Die Dortmunder Defensive erhält mit Niklas Süle eine prominente Verstärkung - und das auch noch ablösefrei. Der Nationalspieler verlässt die Bayern, weil nicht genug Vertrauen spürt und es ihm an Wertschätzung mangelt. In Dortmund will er dafür sorgen, "dass Bayern nicht ein elftes Mal Meister wird". Bayern-Keeper Neuer ist enttäuscht: "Uns alle nervt, dass der Niklas geht, er wird uns fehlen."
Bild: Andreas Schaad/ASSOCIATED PRESS/picture alliance
Nico Schlotterbeck (Freiburg → BVB)
Gemeinsam mit Süle könnte Nico Schlotterbeck das neue Zentrum der Dortmunder Abwehrkette bilden. Vorausgesetzt, der Ex-Freiburger, der rund 20 Millionen Euro kostet, setzt sich gegen die Konkurrenz - unter anderem Mats Hummels - durch. Mit dem Sportclub hat er den DFB-Pokal knapp verpasst, mit dem BVB will der 22-Jährige den "maximalen Erfolg". Seine Ansage: "Wir wollen die Bayern herausfordern."
Bild: Marius Becker/dpa/picture alliance
Axel Witsel (BVB → Atletico Madrid)
Der belgische Nationalspieler setzt seine Karriere in Spaniens Hauptstadt fort. Bei Atletico erhält er einen Einjahresvertrag. Witsels Kontrakt bei Borussia Dortmund war zum Ende der vergangenen Spielzeit abgelaufen und nicht verlängert worden. Witsel war 2018 aus China zum BVB gekommen. In Dortmunds Mittelfeld bestritt er 105 Bundesliga-Spiele und erzielte dabei zehn Tore.
Bild: Anke Waelischmiller/SVEN SIMON/picture alliance
Karim Adeyemi (Salzburg → BVB)
Haller wird bei Dortmund Sturmpartner von Nationalspieler Karim Adeyemi. Dessen Verpflichtung bereits eine Stunde nachdem der Haaland-Transfer offiziell vermeldet ist bekannt gegeben wurde. Der 20-Jährige wechselt für schätzungsweise 30 Millionen Euro von Red Bull Salzburg zum BVB und erhält bei den Schwarz-Gelben einen Vertrag bis 2027.
Bild: Borussia Dortmund GmbH
Mario Götze (Eindhoven → Frankfurt)
Ein Weltmeister kehrt zurück in die Bundesliga - mit Mario Götze sogar der Siegtorschütze vom Finale 2014 gegen Argentinien. Nach zwei Jahren bei der PSV Eindhoven schließt sich der 30-Jährige bis 2025 Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt an. Die Ablöse für den Offensivspieler liegt - ganz unweltmeisterlich - bei gerade einmal drei bis vier Millionen Euro.
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Noussair Mazraoui (Ajax → FC Bayern)
Mit dem Rechtsverteidiger des niederländischen Meisters Ajax Amsterdam verpflichten die Bayern einen Wunschspieler ihres Trainers Julian Nagelsmann. Mazraoui, gebürtiger Niederländer, spielt für die marokkanische Nationalelf. Der 24 Jährige, für den es laut Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic Angebote "aus ganz Europa" gab, kommt ablösefrei nach München und erhält einen Vertrag bis 2026.
Bild: Toon Dompeling/picture alliance
Ryan Gravenberch (Ajax → FC Bayern)
Neben Mazraoui holen die Bayern auch dessen Ajax-Kollegen Ryan Gravenberch. Der 20 Jahre alte niederländische Nationalspieler soll das Mittelfeld verstärken. Er unterschreibt bis 2027. "Ryan Gravenberch ist ein junger, hochinteressanter Spieler, den viele europäische Topklubs gerne unter Vertrag genommen hätten", wird Bayern-Boss Oliver Kahn in einer Klub-Mitteilung zitiert.
Bild: picture alliance / PRO SHOTS
Adam Hlozek (Sparta Prag → Leverkusen)
International begehrt ist auch das tschechische Offensivtalent Adam Hlozek. Der 19-jährige Angreifer von Sparta Prag ist bereits seit September 2020 Nationalspieler und nimmt 2021 auch an der EM teil Er unterschreibt einen Fünfjahresvertrag bei Bayer 04 Leverkusen, wo er neben seinem Landsmann Patrik Schick spielen kann. Laut Transfermarkt.de soll sich die Ablöse auf 19 Millionen Euro belaufen.
Bild: Petr David Josek/AP/picture alliance
Lucas Alario (Leverkusen → Frankfurt)
Wegen des Überangebots im Werkself-Sturm, verlässt ein anderer Angreifer Leverkusen: Lucas Alario schließt sich Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt an. Der 29-jährige Argentinier unterschrieb einen Vertrag bis 2025. Alario war 2017 von River Plate Buenos Aires nach Leverkusen gewechselt. Für die Werkself spielte er 164 Mal und erzielte 58 Tore.
Bild: Ina Fassbender/REUTERS
Xaver Schlager (Wolfsburg → Leipzig)
Voller Einsatz ist beim bulligen Österreicher garantiert. Der 24-Jährige geht keinem Zweikampf aus dem Weg, auch wenn er selbst dabei manchmal Schaden nimmt. Im September 2021 zieht er sich im Spiel gegen Leipzig einen Kreuzbandriss zu und verpasst die halbe Saison. Die Leipziger beeindruckt er offenbar trotzdem. Sie zahlen zwölf Millionen Euro für Schlager und geben ihm einen Vertrag bis 2026.
Der Torhüter steht bei den Berlinern zuletzt wegen einer Muskelverletzung nicht mehr zwischen den Pfosten und muss von der Tribüne aus dabei zusehen, wie seine Kollegen in der Relegation den Klassenerhalt sichern. Nach zwei Jahren in Berlin lässt sich der Ex-Freiburger zum dem Klub ausleihen, zu dem er schon 2020 fast gewechselt wäre: zum FC Schalke 04.
Bild: Thomas Thienel / Eibner/picture alliance
Corentin Tolisso (FC Bayern → Lyon)
118 Pflichtspiele in fünf Jahren - für mehr reicht es bei Corentin Tolisso nicht während seiner Zeit beim FC Bayern. Der französische Nationalspieler, der 2017 für die damalige Bundesliga-Rekordsumme von 41,5 Millionen Euro aus Lyon nach München kommt, ist oft verletzt. Sein Vertrag wird nicht verlängert. Der neue Klub des 27-Jährigen, der mit FCB 14 Titel gewinnt, ist sein alter: Olympique Lyon.