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Tod im Ascheregen des Vulkans

29. September 2014

Der Ontake in Japan ist eine Touristenattraktion. Doch der jüngste Ausbruch des Vulkans hat dutzenden Wanderern das Leben genommen. Die Bergungsarbeiten dauern an. Und es dürfte nicht der letzte Ausbruch gewesen sein.

Rettung verletzter Bergsteiger am Vulkan Ontake in Japan
Bild: Reuters

Die Behörden gehen davon aus, dass 31 Menschen ums Leben gekommen sind, als der Vulkan am Samstag eine Wolke aus Steinen und heißer Asche ausstieß. Hunderte Rettungskräfte setzten am Montag ihren Bergungseinsatz in dem Gebiet des ausgebrochenen Vulkans fort. Bislang wurden lediglich vier Tote geborgen. Am Gipfel liegen jedoch noch weitere 27 Opfer. Die Bergungsarbeiten waren zwischenzeitlich wegen der Gefahr weiterer Eruptionen und starker Schwefelschwaden abgebrochen worden. Die Rettungsmannschaften schließen nicht aus, dass an dem 200 Kilometer westlich von Tokio gelegenen Vulkan weitere Tote gefunden werden.

Wolke verdunkelt die Fenster

Der 3067 Meter hohe Vulkangipfel ist für seine spektakulären Ausblicke bekannt. Daher zieht er immer wieder Wanderer- und Touristengruppen an. Doch am Samstag spielten sich hier furchtbare Szenen ab. Der Fernsehsender NHK zeigte ein Video, das ein Wanderer kurz nach dem Ausbruch in einer Schutzhütte aufgenommen hatte. Darin ist zu hören, wie Steine auf Dach und Wände niederprasseln, während die Wanderer in Panik schreien. Eine Aschewolke verdunkelt dann die Fenster, bevor nur noch die Einschläge der Steine zu hören sind.

"Wir haben die Bestätigung, dass mehr als 30 Menschen mit einem Herzstillstand in der Nähe des Gipfels gefunden wurden", sagte ein Polizeisprecher. Die Rettungskräfte benutzen den Ausdruck "Herzstillstand" für Menschen ohne sichtbare Lebenszeichen, bevor Ärzte deren Tod bestätigen können. Über die Nationalität der Opfer lagen zunächst keine Angaben vor. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin sagte, es werde geprüft, ob Deutsche unter den Todesopfern seien.

Retter auf dem Weg zu den verschütteten BergsteigernBild: Reuters

Das Gesicht von Asche verschmiert

Eine bis zu 20 Zentimeter dicke Ascheschicht bedeckte nach dem Ausbruch weite Teile des Bergmassivs. Etliche Wanderer fanden Zuflucht in Schutzhütten. Einer Gruppe von 25 Menschen gelang dann am Sonntag der Abstieg. "Die Leute gerieten in Panik", sagte ein Überlebender, das Gesicht von Asche verschmiert, dem Fernsehsender NHK. "Ich bin froh, lebend zurück gekommen zu sein." Insgesamt konnten sich Agenturberichten zufolge etwa 230 Wanderer in Sicherheit bringen. Die Wetterbehörde erwartete weitere Ausbrüche und warnte, dass Asche und Steine in einem Radius von vier Kilometern niedergehen könnten. Der Ontake an der Grenze zwischen den Präfekturen Nagano und Gifu war zuletzt im März 2007 ausgebrochen. Bei dem letzten große Ausbruch des Vulkans 1979 wurden mehr als 200.000 Tonnen Asche ausgestoßen.

ml/qu (dpa,afp)

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