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Todesschüsse belasten Gaza-Waffenruhe

23. November 2012

Seit Mittwoch hat die Feuerpause in Nahost gehalten. Doch nun haben israelische Soldaten an der Grenze zum Gazastreifen einen jungen Palästinenser erschossen. Mehrere Palästinenser wurden verletzt. Die Hamas ist empört.

Ein schwer bewaffneter israelischer Soldat an der Grenze zu den Palästinensergebieten (Foto: Reuters)
Konflikt in Israel GazastreifenBild: Reuters

Im Süden des Gazastreifens ist ein Palästinenser durch israelische Schüsse getötet worden. Der 21-Jährige sei unweit der Grenze zu Israel tödlich getroffen worden, sagte ein Sprecher der palästinensischen Rettungsdienste. Mindestens sieben Palästinenser wurden bei dem Vorfall in dem Dorf Chusa verletzt. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Gaza sagte dagegen, es seien 24 Landsleute durch israelisches Feuer verletzt worden.

Es handelt sich um den ersten derartigen Zwischenfall seit Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas am Mittwochabend. Die im Gazastreifen herrschende radikal-islamische Hamas warf Israel eine Verletzung der Waffenruhe vor. Sie werde Ägypten als Garanten der Waffenruhe bitten, bei Israel zu intervenieren.

Gaza: Auf dem Weg zurück zum Alltag

01:06

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Zwei Versionen zum Vorfall

Zum Hergang des Zwischenfalls gibt es widersprüchliche Darstellungen. Augenzeugen im Gazastreifen sagten, am Morgen seien fünf Bauern östlich von Chan Junis auf ihren Feldern in der Nähe des Grenzzaunes von israelischen Soldaten angeschossen worden. Danach hätten Bewohner zwei Dörfer spontan demonstriert. Ein Demonstrant sei mit einer palästinensischen Flagge in der Hand auf den Zaun zugelaufen und erschossen worden.

Das israelische Militär erklärte, schon seit dem Vorabend habe es Unruhen in der Nähe des schwerbewachten Zaunes gegeben. Palästinenser seien durch die 300 Meter breite Sperrzone westlich des Zaunes bis an die Sperranlage selbst vorgedrungen. Mindestens einer sei hinübergeklettert und kurzfristig auf israelisches Gebiet gelangt.

Israel präsentiert Fahndungserfolg

Das israelische Militär teilte am Morgen mit, dass die Hamas hinter dem Bombenanschlag auf einen Stadtbus in Tel Aviv am Mittwoch stecke. Die Polizei habe den Attentäter und mehrere Komplizen gefasst. Der mutmaßliche Täter sei ein israelischer Palästinenser aus der Stadt Taibe in Israel. Er habe die Tat gestanden. Bei dem Anschlag waren am Mittwoch 17 Menschen verletzt worden.

Die Waffenruhe hatte achttätige schwere Kämpfe zwischen Israel und militanten Palästinensern im Gazastreifen beendet. Bei den Kämpfen waren 164 Palästinenser und sechs Israelis getötet worden. Auf palästinensischer Seite wurden 1225 Menschen verletzt, in Israel mehr als 100. Insgesamt wurden mehr als 1500 Raketen auf Israel abgefeuert. Die israelische Luftwaffe attackierte etwa 1500 Ziele im Gazastreifen. Die Vereinbarung sieht neben einem Stopp aller Angriffe Verhandlungen über einen dauerhaften Waffenstillstand vor. Auch die Grenzübergänge zum Gazastreifen sollen bald wieder geöffnet werden.

kle/sti (afp, dapd, rtr, dpa)

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