Ob beim Street-Art-Künstler Banksy oder im Elton-John-Song - Lady Diana ist auch 25 Jahre nach ihrem Tod nicht aus der Popkultur wegzudenken. Warum bewegte sie so die Herzen?
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Wie Prinzessin Diana bis heute die Popkultur inspiriert
Nach ihr wurden Blumen benannt und für sie Lieder umgetextet. Sogar Banksy widmete ihr ein Kunstwerk. Lady Di lebt weiter - auf Banknoten und in Filmen, auch 25 Jahre nach ihrem Tod.
Bild: London Express/picture-alliance/dpa
Fashionista forever
Diana war einst eine der meistfotografierten Frauen. Das lag auch an ihrer Garderobe. Als sie zum ersten Mal als Verlobte von Prinz Charles Schlagzeilen machte, war sie für ihren "Sloane Ranger"-Stil bekannt, der aus auffälligen Strickpullis, Tortenkragen, wadenlangen Röcken oder einer Perlenkette bestand. Mit der Netflix-Serie "The Crown" verhalfen einige Designer dem Stil zum Revival.
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Netflix-Diana
Emma Corrin spielte Diana in Staffel 4 der Netflix-Serie "The Crown". Für ihre Rolle gewann sie 2021 einen Golden Globe und würdigte die verstorbene Prinzessin in ihrer Dankesrede mit den Worten: "Du hast mich mehr Mitgefühl und Empathie gelehrt, als ich es mir je hätte vorstellen können." Die australische Schauspielerin Elizabeth Debicki wird Diana in den Staffeln 5 und 6 spielen.
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Zehn-Pfund-Note mit Lady Di
Kaum einer weiß, wer sich hinter dem Künstlernamen Banksy verbirgt. Seine Kunstwerke dagegen kennen Millionen von Menschen auf der ganzen Welt. Auf dem sogenannten "Di-Faced Tenner", der Lady Diana auf einem Zehn-Pfund-Schein zeigt, hat er Queen Elizabeth kurzerhand ausgelöscht und die Prinzessin der Herzen an ihre Stelle gesetzt.
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Namensgebering für eine Orchideen-Art
Dianas Tod am 31. August 1997 löste auch in den Ländern des britischen Commonwealth Trauer aus. Diana hätte zwei Wochen vor ihrem Autounfall den Orchideengarten von Singapur besuchen sollen. Dort erinnert man nun mit der Orchideen-Art "Dendrobium Memoria Princess Diana" an Lady Di.
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Nie wieder live auf der Bühne
Elton Johns Hit "Candle in The Wind" von 1973 war ursprünglich eine Hommage an Marilyn Monroe, die wie Lady Di im Alter von 36 Jahren starb. John sang bei Lady Dianas Beerdigung eine umgeschriebene Version und schwor, sie nie wieder live zu singen, es sei denn, einer ihrer Söhne würde ihn darum bitten. Die königliche Familie Palast soll das Lied "zu sentimental" gefunden haben.
Bild: PA Wire/empics/picture alliance
Mythos Diana
Dianas Bruder, Earl Spencer, verglich in seiner Trauerrede Lady Di mit dem Schicksal ihrer Namensvetterin, der antiken Göttin Diana - hier als Statue zu sehen. "Ein Mädchen, das den Namen der antiken Göttin der Jagd trug, war schließlich die meistgejagte Person der Neuzeit."
Bild: Michael Riehle/HB-Verlag/picture-alliance /
Leinwandavatare
Kristen Stewart ist eine der Schauspielerinnen, die die Rolle der Diana in Filmen gemimt haben. Dafür wurde sie 2022 für den Oscar nominiert. "Spencer" erzählt von Lady Dis schwerer Krise an Weihnachten des Jahres 1991. Damals spielte sie mit dem Gedanken, sich von Prinz Charles zu trennen und das britische Königshaus zu verlassen.
Jeanna de Waal (im Bild) verkörperte die Prinzessin in "Diana: The Musical", einer Broadway-Show, die verfilmt wurde und im Oktober 2021 auf Netflix Premiere feierte. Das Musical wurde im März dieses Jahres mit fünf Goldenen Himbeeren ausgezeichnet, darunter auch mit dem Preis für das schlechteste Drehbuch, weil es "einige der lächerlichsten Dialoge und Texte des Jahres enthielt".
Bild: Netflix/Everett Collection/picture alliance
Dancing Queen
Der amerikanische Schauspieler John Travolta forderte Lady Di am 9. November 1985 bei einem Abendessen im Weißen Haus zum Tanz auf. Das Samtkleid von Victor Edelstein erhielt fortan den Spitznamen "Travolta-Kleid". 2017 war es neben zahlreichen anderen Outfits und Kleidern der Prinzessin in der Ausstellung "Diana: Her Fashion Story" im Kensington Palace in London zu sehen.
Bild: Ronald Reagan Library/AP Photo/picture alliance
Für Diana kein Monument der Liebe
Während einer Reise durch Indien im Februar 1992 besuchte Diana das Taj Mahal. Dieses Foto berührte viele Menschen, weil die Prinzessin darauf so einsam und allein wirkt. Beobachter des Königshauses und Kritiker sahen darin allerdings einen kalkulierten Schachzug ihrerseits, um Sympathien zu gewinnen. Noch im selben Jahr gaben Diana und Charles ihre Trennung bekannt.
Bild: Martin Keene/empics/picture alliance
Sozial engagiert
Wusste Diana die Presse zu manipulieren - oder war es umgekehrt? Sicher ist, dass sie ihre Berühmtheit nutzte, um sozialen Projekten eine Öffentlichkeit zu verschaffen. Auf diesem Bild schüttelt sie 1987 einem AIDS-Infizierten die Hand und half damit, falsche Annahmen über die Krankheit zu zerstreuen. Auch für Leprakranke und Obdachlose setzte sich Lady Di ein.
Bild: John Redman/AP Photo/picture alliance
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"Wir sollten uns daran erinnern, dass von allen Ironien, die Diana betreffen, vielleicht diese die größte ist: Ein Mädchen, das den Namen der antiken Göttin der Jagd trägt, wurde zur meistgejagten Person der Neuzeit."
Diana, Prinzessin von Wales, starb im Alter von 36 Jahren bei einem Autounfall am 31. August 1997 in Paris, zusammen mit ihrem damaligen Lebensgefährten Dodi Al-Fayed und dem Fahrer des Wagens, Henri Paul. Nur ihr schwer verletzter Leibwächter, Trevor Reese-Jones, überlebte den Unfall.
Schock, Trauer und Wut nach Dianas Tod
Dianas Tod versetzte die Welt in Schock. Die Begleitumstände ihres Todes sorgten für eine Welle der Trauer - und der Wut.
Denn Lady Di, einst "die meistfotografierte Frau der Welt", wurde von Paparazzi förmlich gejagt, als ihr Fahrer in einen Tunnel raste und darin verunglückte. So wurden die Boulevardmedien für ihren Tod verantwortlich gemacht. Über sie brach der Zorn des Bruders, der beiden Söhne - der Prinzen William und Harry - und der Öffentlichkeit herein.
Im Jahr 1999, zwei Jahre nach dem Unfall, schrieben französische Ermittler die Schuld allein dem Fahrer Paul zu. Er sei unter Alkoholeinfluss gefahren und habe verschreibungspflichtige Medikamente eingenommen, hieß es. Neun Jahre danach kamen die Geschworenen bei einer britischen Untersuchung zu einem anderen Schluss: Paul und die Paparazzi-Fahrzeuge hätten den Unfall grob fahrlässig verursacht.
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Nutzte sie die Medien oder wurde sie benutzt?
Welchen Anteil hatte die Prinzessin daran, dass sie einen derartigen Medienhype auslöste? Darüber gehen die Meinungen auseinander. Lag es an ihrem Modegeschmack? Oder am Bestseller von Andrew Morton "Diana - ihre wahre Geschichte" aus dem Jahr 1992? Weckte ihr Interview mit dem Journalisten Martin Bashir aus dem Jahr 1995 die Gier der Medien, für das der Sender BBC scharf kritisiert worden war, weil er "die hohen Standards der Integrität und Transparenz nicht erfüllt" haben soll?
In jenem Interview mit Bashir für die BBC-Sendung Panorama sagte Diana: "Wir waren zu dritt in dieser Ehe, deswegen war es ein bisschen eng" - und bezog sich damit auf die außereheliche Affäre des Thronfolgers Prinz Charles und seiner jetzigen Frau Camilla Parker Bowles.
Außerdem sprach sie über eigene Affären, ihre Bulimie und Suizid-Versuche aufgrund des sehr fordernden Lebens im Königspalast. Das Interview war eine Sensation.
Händeschütteln mit einem AIDS-Kranken
Ihrer Beliebtheit bei den Briten tat das keinen Abbruch, was daran gelegen haben mag, dass sie ein Leben führte, mit dem sich die unterschiedlichsten Menschen identifizieren konnten: als pflichtbewusste, aber ungerecht behandelte Ehefrau, als liebende und hingebungsvolle Mutter, als glamouröse Fashionista, bodenständige Königin, Popmusikfan und begeisterte Tänzerin ebenso wie als mitfühlende Fürsprecherin von Obdachlosen und Kranken.
Ihre Entscheidung, gegen das königliche Protokoll zu verstoßen, indem sie 1987 einem unbekannten AIDS-Patienten ohne Handschuhe die Hand schüttelte, wird von Insider.com als "einer ihrer größten humanitären Momente" beschrieben. Später setzte sie sich auch für die Bekämpfung von Landminen ein oder für die Förderung von Kunst.
So erlangte sie den Status einer Ikone der Popkultur. Und jede Kleinigkeit ihres Lebens liefert seither Stoff für diverse Nacherzählungen ihres Leben - in Dokumentationen, Interviews, Filmen, einer preisgekrönten Netflix-Serie und sogar einem Musical.
Sie wollte die "Königin der Herzen" sein
Als Diana am 31. August 1997 für tot erklärt wurde, sprach ein sichtlich erschütterter Tony Blair, damals britischer Premierminister, zu den Medien. Er wählte als erster die Worte von der "Prinzessin des Volkes".
"Sie wissen, wie schwierig die Dinge für sie immer wieder waren, ich bin sicher, wir können es nur erahnen. Aber die Menschen überall - nicht nur hier in Großbritannien, überall - sie hielten Prinzessin Diana die Treue", sagte Blair. "Sie mochten sie, sie liebten sie, sie betrachteten sie als eine aus dem Volk. Sie war die 'Prinzessin des Volkes'. Als diese wird sie für immer in unseren Herzen und in unserer Erinnerung bleiben."
Die als Diana Frances Spencer geborene Prinzessin hatte nach ihrer Heirat mit Prinz Charles mehrere Titel erhalten. Doch nach der Scheidung verlor sie ihren Titel "Her Royal Highness" (Ihre Königliche Hoheit), was sie angeblich sehr ärgerte. Denn es hieß auch, dass sie niemals Königin von England werden würde.
In dem berühmt-berüchtigten Panorama-Interview der BBC bekannte sie jedoch, welche Rolle sie gerne einnehmen wollte: "Ich möchte eine Königin der Herzen sein, in den Herzen der Menschen."
Das erklärt vielleicht die fast 2,5 Milliarden Menschen, die vor 25 Jahren ihre Beerdigung verfolgten - und warum sie bis heute die Popkultur prägt.