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Todesurteil für 152 Grenzsoldaten

5. November 2013

Viereinhalb Jahre nach einer blutigen Meuterei wurden in Bangladesch über 150 Menschen zum Tode verurteilt. Im Jahr 2009 hatten Grenzsoldaten 74 Menschen getötet, unter ihnen viele hochrangige Militärs.

Ein zum Tode verurteilter ehemaliger Grenzsoldat wird von der Polizei abgeführt. (Foto: REUTERS/Andrew Biraj)
Bild: Reuters

In Bangladesch sind 152 ehemalige Grenzschützer wegen Mordes und Brandstiftung zum Tode verurteilt worden. Ein Sondergericht in der Hauptstadt Dhaka machte die Männern für einen blutigen Aufstand im Jahr 2009 verantwortlich. Die Verurteilten gehörten dem paramilitärischen Grenzschutz des südasiatischen Staates an. Während einer zweitägigen Meuterei wurden 74 Menschen getötet, die meisten von ihnen Kommandeure und Offiziere.

Aufstand gegen Vorgesetzte

Die Grenzsoldaten hatten sich wegen schlechter Bezahlung und Problemen in der Kommandostruktur gegen ihre Vorgesetzten erhoben. Zwei Tage nach Beginn der Meuterei brachte die reguläre Armee Panzer in Stellung. Außerdem hatte die Ministerpräsidentin Sheikh Hasina Verhandlungen angeboten. Insgesamt wurden seitdem mehr als 6000 Meuterer in Massenprozessen verurteilt. Viele von ihnen erhielten mehrjährige Haftstrafen, 271 Menschen wurden freigesprochen.

Kritik an Massenverurteilungen

Menschenrechtler äußerten Zweifel an der Fairness der Massenprozesse. Die Organisation Human Rights Watch sprach von einem „Affront gegen internationale juristische Standards“. Die Behörden weisen die Vorwürfe zurück. Im Gerichtssaal kam es nach der Urteilsverkündung zu tumultartigen Szenen.

ch/wl (rtr, dpa, afp)