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Tohuwabohu um Togo

12. Juni 2006

Einen Tag vor ihrem Debüt hat die Mannschaft von Togo der Trainerposse doch noch ein Ende bereiten können. Otto Pfister wird auf der Bank sitzen. Südkorea hofft dennoch auf einen geschwächten Gegner.

Otto Pfister: 'Die Spieler haben massiv interveniert'Bild: AP

Der am Freitagabend wegen des ungelösten Prämienstreits zurückgetretene Otto Pfister bleibt nun doch Trainer der Fußball-Nationalmannschaft Togos. "Er wird am Dienstag gegen Südkorea auf der Bank sitzen und ist während der gesamten Weltmeisterschaft unser Trainer", sagte Togos Pressesprecher Messan Attalou am Montag.

Pfister war am Wochenende zurückgetreten, weil Spieler und Verband ihren Prämienstreit nicht beilegen konnten. Als Ersatz war Pfisters Landsmann Winfried Schäfer im Gespräch, der frühere Nationaltrainer Kameruns. Allerdings hatte es zwischen der Verbands-Führung Togos und Schäfer keine Einigung gegeben. Schäfer hatte für Montagnachmittag eine Frist gesetzt und eine Entscheidung der Afrikaner verlangt. Der ehemalige Bundesliga-Profi und -Spieler hatte einige Bedingungen an sein Engagement beim WM-Neuling geknüpft.

Südkorea will Chaos nutzen

Edwige Madze Badakou ist die Miss WM 2006Bild: AP

Dabei hatte zunächst doch alles auf einen guten Start der Togoer hingedeutet: Der oberste Voodoo-Priester hatte den Einzug des Landes ins Achtelfinale vorausgesagt. Zum anderen hatte der WM-Neuling schon vor dem Anpfiff gegen Südkorea am Dienstag in Frankfurt den ersten Titel sicher: Seit 1. Juni darf sich die 24-jährige Studentin Edwige Madze Badakou mit dem Titel der "Miss WM" schmücken. Doch dann kam der Skandal: der Rücktritt von Trainer Otto Pfister.

Ob im togoischen Team noch bis zum Spiel gegen Südkorea wieder Ruhe einkehren wird, ist unklar. Südkorea will jedenfalls die Gunst der Stunde gegen die zerstrittenen Afrikaner nutzen und unter dem niederländischen Trainer Dick Advocaat das Wunder von vor vier Jahren im eigenen Land wiederholen. Damals kam die Mannschaft bis ins Halbfinale.

Südkoreaner fürchten togoischen Stürmerstar

Das Team von Dick Advocaat braucht in der schweren Gruppe mit Frankreich und der Schweiz jetzt unbedingt einen Sieg gegen Togo, um sich den Traum von einer Wiederholung des Erfolgs 2002 zu erhalten.

Einige seiner Spieler seien noch fitter als vor vier Jahren, sagte Advocaat, der die Bedeutung der Abwehrarbeit betont, die nicht allein Sache der Verteidiger sei. Das besondere Augenmerk der Südkoreaner dürfte dabei dem togoischen Stürmerstar Emmanuel Adebayor von Arsenal London gelten. Der 22-Jährige appellierte an seine Mannschaftskollegen, sich von den chaotischen Rahmenbedingungen nicht ablenken zu lassen. Solche Dinge seien in Togo schon immer so gewesen und nicht von heute auf morgen abzustellen. Er selbst habe die Angelegenheit jedoch bereits abgehakt: "Ich will hier meinen besten Fußball zeigen." (stl)

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