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Tokio-Spiele wollen bescheidener planen

23. Dezember 2020

Ob die ohnehin verschobenen Olympischen Spiele in Tokio 2021 stattfinden können, ist angesichts der Coronavirus-Pandemie völlig offen. Die Vorbereitungen laufen dennoch weiter.

Japan Tokio Olympische Spiele verschoben  "Tokyo 2021"
Bild: Reuters/D. Ruvic

Die Organisatoren der wegen der Corona-Pandemie ins kommende Jahr verlegten Olympischen und Paralympischen Spiele in Tokio wollen die Vorbereitungen fortsetzen, zugleich aber bescheidener planen. In der japanischen Hauptstadt wurde nun ein neuer Kreativdirektor vorgestellt, der die Eröffnungs- und Schlusszeremonien im nächsten Sommer "einfacher und zurückhaltender" gestalten soll.

Angemessen

Diese Aufgabe fällt dem Werbefachmann Hiroshi Sasaki zu, der bereits die Zeremonie zur Übergabe der Spiele von Rio de Janeiro 2016 nach Tokio mitgestaltet hatte. Sasaki ersetzt ein siebenköpfiges Kreativteam. "Es ist angemessen, die zeremoniellen Ereignisse und Programme einfacher zu gestalten und sie in gewisser Weise die Erfahrungen der Welt mit der Corona-Pandemie widerspiegeln zu lassen", hieß es in der Erklärung der Organisatoren.

Eine Art Sparkommissar: Hiroshi SasakiBild: Kyodo/picture alliance

Sasaki sagte, schrill und extravagante Zeremonien seien einst bestaunt worden, sie würden aber in der heutigen Zeit "als zu viel empfunden. Wir müssen diese Zeit als Chance betrachten, uns zu ändern - wegen COVID-19, oder eher dank COVID-19."

Mehrkosten

Die Organisatoren für die Olympischen Spiele (23. Juli bis zum 8. August) haben in den letzten Wochen ein neues Budget, einen neuen Zeitplan für Testveranstaltungen und Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus beschlossen. Die Sommerspiele werden nach aktuellen Planungen mindestens knapp 13 Milliarden Euro kosten. Die Mehrkosten durch die Verschiebung um ein Jahr gaben die Olympia-Macher mit 2,29 Milliarden Euro an.

Was ist mit den Tickets?

Die japanische Öffentlichkeit ist Umfragen zufolge weiterhin mehrheitlich gegen die Austragung der Spiele im kommenden Sommer, eine Mehrheit befürwortet eine weitere Verschiebung oder gar eine Absage. Allein für die Paralympischen Spiele seien 200.000 Anfragen für eine Erstattung von Tickets eingegangen, hieß es. Für die Olympischen Spiele selbst gebe es in Japan Rückgaben im Umfang von etwa 18 Prozent. Wer seine Tickets außerhalb Japans gekauft hat, muss sich jeweils in seinem Land um eine Erstattung des Preises kümmern. Einen Überblick, in welchem Umfang Sportfans dies machen, gibt es nicht.

ml/ck (SID, afpe)

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