Tomislav Nikolic: Warum sollte ich mir ein einheitliches Groß-Serbien nicht wünschen?
27. November 2003Novi Sad, 25.11.2003, BETA, serb.
Der Anführer der Serbischen Radikalen Partei, Tomislav Nikolic, hat erklärt, dass seine Partei noch immer das Konzept Groß-Serbien verwirklichen wolle. Er werde sich für eine Grenzziehung auf der Linie Karlobag-Ogulin-Karlovac-Virovitica einsetzen.
"Mein größter Wunsch ist die Wiederbelebung des Staates in der Srpska Krajina. Warum sollte ich mir ein einheitliches Groß-Serbien nicht wünschen? Wir werden in diesen Grenzen keine diplomatischen Beziehungen mit Kroatien haben", sagte Nikolic gegenüber dem TV-Sender "Apolo" aus Novi Sad.
Auf die Frage, wie er gedenke, ein Groß-Serbien zu gründen, antwortete Nikolic: "Die Weltkonstellation wird sich schon ändern." Er sagte, ihn interessiere überhaupt nicht, wer in Kroatien die Wahlen gewonnen habe, weil wie in der vorherigen auch in der jetzigen Regierung nur Kroaten sitzen.
"Wenn unsere Grundstücke (von Serben und Kroaten – MD) nebeneinander liegen, heißt das nicht, dass wir gute Nachbarn sind. Meine Grenze mit diesen Nachbarn ist die Linie auf der Strecke Karlobag-Ogulin-Karlovac-Virovitica", sagte Nikolic.
Auf die Frage, "ob er unglücklich wäre, als Kroate geboren zu sein", antwortete Nikolic: "Ja, ich wäre unglücklich."
Nikolic, der Kandidat der Serbischen Radikalen Partei bei den letzten fehlgeschlagenen Wahlen in Serbien, sagte, falls er an die Macht gewählt werde, werde er alles unternehmen, um die serbische Polizei nach Kosovo zurückzuschicken, und dies sei realistisch.
Auf die Frage, ob das nicht wieder Krieg bedeuten würde, sagte Nikolic: "Ja, wenn Sie die Auseinandersetzung mit den albanischen Terroristen meinen. Jeder, der ein serbisches Dorf oder ein serbisches Haus angreift, wird es mit uns zu tun haben. Falls die serbische Verteidigung als Konfrontation betrachtet wird, dann bin ich zu dieser Konfrontation bereit", sagte der Vizevorsitzende der Serbischen Radikalen Partei, Tomislav Nikolic. (fp)