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Film

"Toni Erdmann" erhält Independent Spirit Award

26. Februar 2017

Am Vorabend der Ocars gewinnt Maren Ade mit "Toni Erdmann" den Independent Spirit Award als Bester Internationaler Film. Abräumer des Abends war auch hier "Moonlight".

Independent Spirit Awards 2017 Regisseur Maren Ade Film "Toni Erdmann" Auszeichnung
Bild: Reuters/M. Anzuoni

Es sei eine große Ehre, diesen Preis zu gewinnen, strahlte Ade. Sie sei stolz darauf, hier als weibliche Regisseurin zu stehen. "Das ist immer noch nicht normal genug", sagte sie mit Blick auf die geringe Zahl von Filmemacherinnen, die für Regiepreise nominiert werden. Ihr Film "Toni Erdmann" setzte sich in der Kategorie "Bester internationaler Film" unter anderem gegen "Aquarius" aus Brasilien und "Chevalier" aus Griechenland durch. 

Den größten Triumph bei den Independent Spirit Awards in Santa Monica feierte Barry Jenkins Drama "Moonlight" über einen homosexuellen Afroamerikaner: Der Film, der nur 1,5 Millionen Dollar kostete, erhielt Auszeichnungen als bester Film, für die beste Regie, das beste Drehbuch, die beste Filmtechnik und den besten Schnitt. Bei den Oscars ist er acht Mal nominiert.

Darsteller Alex R. Hibbert (links) und Regisseur Barry Jenkins beim Dreh von "Moonlight"Bild: A24/DCM

Nach dem César: Weitere Auszeichnung für Isabelle Huppert

Als bester Schauspieler wurde Casey Affleck für seine Rolle als Eigenbrötler in der Familientragödie "Manchester by the Sea" von Kenneth Lonergan ausgezeichnet. Der Preis für die beste Schauspielerin ging an Isabelle Huppert und ihre Hauptrolle in dem Psycho-Thriller "Elle". Erst kurz zuvor erhielt sie in Frankreich auch den César für ihre schauspielerische Leistung. Am Sonntagabend hat Huppert auch noch die Chance auf einen Oscar. 

Mit den Spirit Awards zeichnet de Organisation "Film Independent" Filmproduktionen aus, die nicht mehr als 20 Millionen Dollar gekostet haben. Die Preise werden traditionell einen Tag vor der Oscar-Gala in einem Festzelt am Strand von Santa Monica verliehen.

Erste deutsche Oscar-Hoffnung seit langem

Maren Ades Tragikomödie ist übrigens die erste deutsche Produktion seit sieben Jahren, die es ins Finale der Oscar-Entscheidung geschafft hat. Damals wurde "Das Weiße Band" des österreichischen Regisseurs Michael Haneke nominiert. Der bislang letzte deutsche Film, der einen Oscar gewann, war 2007 das Stasi-Drama "Das Leben der Anderen" von Florian Henckel von Donnersmarck. Ob Ades Film den Oscar für den besten fremdsprachigen Film bekommt, entscheidet sich am Sonntagabend im Dolby Theatre in Los Angeles. 

bb/mak (dpa, afp)

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