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Politik

Tote bei Überfällen in Nigeria

28. Mai 2020

Bewaffnete Angreifer haben im Nordwesten von Nigeria mehrere Dörfer überfallen. Dabei wurden mindestens 60 Menschen getötet. Offenbar wurden die Opfer gezielt erschossen.

Nigreria Fulani-Nomaden
Seit langem schwelt der Konflikt um Weidegründe zwischen Viehhirten der Fulani und ortsansässigen Farmern Bild: AFP/Luis Tato

Der Überfall ereignete sich im nigerianischen Bundesstaat Sokoto. Nach Polizeiangaben wurden fünf Dörfer im Landkreis Sabon Birni überfallen. Die Angreifer kamen auf Motorrädern und flüchteten anschließend.

Gezielte Schüsse

Krankenhausmitarbeiter berichteten von 60 Leichen die allesamt Schussverletzungen aufwiesen. Ein örtlicher traditioneller Anführer, der aus Angst vor Vergeltung unter der Bedingung der Anonymität sprach, sagte, dass die Bewaffneten gezielt auf Anwohner geschossen hätten, als diese sich in der Nähe ihrer Häuser aufhielten. "Die Menschen flohen in alle Richtungen und wurden von den Angreifern verfolgt", sagte er weiter.

Flucht vor Gewalt

Im Nordwesten Nigerias kommt es seit Jahresbeginn immer wieder zu Überfällen. Neben Ermordungen und Angriffen auf Dörfer werden Bewohner auch verschleppt, um Lösegeld zu erpressen. Die Denkfabrik International Crisis Group geht in einem Mitte Mai veröffentlichten Bericht davon aus, dass durch die Gewalt in den vergangenen neun Jahren mehr als 8000 Menschen in der Region ums Leben kamen. Mehr als 200.000 mussten fliehen und haben unter anderem im Nachbarland Niger Schutz gesucht.

Grund für den Konflikt war zunächst ein Kampf um Ressourcen wie Farmland und Weideflächen zwischen Viehhirten der Fulani und Farmern, die überwiegend zur Ethnie der Haussa gehören. Derweil haben sich darunter auch organisierte Banden und Terroristen gemischt.

uh/qu (afp, dpa, kna)

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