Tote bei Anschlägen in der Türkei
2. August 2015 Der Anschlag im Osten ereignete sich in der Nacht zu Sonntag im Distrikt Dogubeyazit in der Provinz Agri an der Grenze zum Iran. Das teilte das Amt des Gouverneurs mit. Ein Traktor mit zwei Tonnen Sprengstoff sei vor einem Außenposten der Polizei zur Explosion gebracht worden. Die PKK sprach in einem Bekennerschreiben von "dutzenden getöteten Soldaten".
Bei dem weiteren mutmaßlichen PKK-Anschlag in der südosttürkischen Provinz Mardin wurden ein Soldat getötet und mindestens acht weitere verletzt, wie die Nachrichtenagentur DHA meldete. Das Fahrzeug der Soldaten sei auf eine zuvor verlegte Mine gefahren.
Rache für Luftschläge?
Die Türkei hatte vor gut einer Woche begonnen, Stützpunkte der PKK im Nordirak und Stellungen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien zu bombardieren. Laut der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu wurden bei den Luftangriffen bereits etwa 260 PKK-Kämpfer getötet. Zudem gingen die Behörden im Inland unter anderem mit Razzien gegen die PKK vor.
Gegen den Chef der Kurdenpartei HDP, Selahattin Demirtas, und andere HDP-Politiker wurden Ermittlungen eingeleitet. Türkische Regierungsvertreter werfen der HDP vor, der PKK nahezustehen. Die Partei wirft ihrerseits der Staatsführung um Präsident Recep Tayyip Erdogan vor, die derzeitige Krise provoziert zu haben, um eine vorgezogene Neuwahl ansetzen zu können. Bei der Parlamentswahl im Juni hatte die HDP mit 13 Prozent einen historischen Erfolg errungen und die regierende islamisch-konservativen AKP damit um die absolute Mehrheit gebracht.
Die PKK kämpft seit über 30 Jahren für mehr Rechte der kurdischen Minderheit. Allerdings galt bis zum Beginn der Bombardements in der vergangenen Woche eine fast dreijährige Feuerpause.
chr/fab (afp, rtr)