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Politik

Tote bei Bränden im Norden von Athen

6. August 2021

Die verheerenden Waldbrände in Südeuropa haben nun auch in Griechenland erste Todesopfer gefordert. Die Lage spitzt sich zu. Wind facht die Flammen immer wieder an.

06.08.2021 I Waldbrände in Griechenland
Autos und Wohnhäuser wurden von dem Inferno in der Ortschaft Afidnes zerstörtBild: Alexandros Avramidis/REUTERS

Die Feuer im Norden der griechischen Hauptstadt Athen lassen nicht nach. Immer wieder entstehen neue Brandherde und Winde fachen die Flammen zusätzlich an. Zuletzt drohte die Stadt Agios Stefanos - 25 Kilometer von der Hauptstadt entfernt - Feuer zu fangen. Fernsehbilder zeigten Polizisten, die auch noch die letzten der rund 10.000 Anwohner zwangen, das Gebiet zu verlassen. Viele Menschen flohen in Panik, manche jedoch wollten ihre Häuser nicht verlassen.

Unterstützt von Zivilisten kämpfen Feuerwehrleute gegen die Busch- und Waldbrände nahe der Ortschaft Agios StefanosBild: Costas Baltas/REUTERS

Hunderte Feuerwehrleute kämpfen mit Unterstützung aus Frankreich, Schweden, Rumänien, Zypern und der Schweiz gegen den verheerenden Großbrand. Ein 38-jähriger Bewohner der Stadt Ippokrateio nördlich von Athen starb laut Gesundheitsministerium im Krankenhaus, nachdem er von einem umstürzenden Strommast getroffen worden war. Mehrere Menschen kamen mit leichten Verbrennungen und Rauchvergiftungen ins Krankenhaus, fünf Ortschaften wurden evakuiert.

Von den Flammen verwüstet: Wer sein Haus verloren hat, kann gratis in Hotels unterkommenBild: Thodoris Nikolaou/dpa/AP/picture alliance

In der Ortschaft Kryoneri starb der Präsident der Athener Industrie- und Handelskammer, Konstantinos Michalos. Er wurde bewusstlos in seiner Fabrik in unmittelbarer Nähe der Brände gefunden und in ein Krankenhaus gebracht, wo er für tot erklärt wurde. Nach griechischen Medienberichten wurden außerdem zwei freiwillige Feuerwehrleute in kritischem Gesundheitszustand ins Krankenhaus gebracht.

Eine Front aus Qualm und Flammen bedroht den Ort Limni auf der Halbinsel EuböaBild: Michael Pappas/AP/dpa/picture alliance

Mittlerweile dürften rund um die Großbrände nahe Athen und auf der Insel Euböa sowie auf der Halbinsel Peloponnes Tausende Menschen obdachlos sein. Genaue Angaben gibt es dazu noch nicht. Die Regierung bietet nach einer Evakuierung bereits seit Tagen an, gratis in Hotels unterzukommen. Viele Menschen kommen aber auch bei Bekannten und Verwandten unter - oder sie kehren zu ihren Häusern zurück, sofern diese nicht abgebrannt sind und die Feuergefahr gebannt scheint.

Überall in Süd- und Osteuropa lodern derzeit Waldbrände

Mit Temperaturen zwischen 40 und 45 Grad Celsius erlebt Griechenland derzeit eine außergewöhnliche Hitzewelle. Der Zivilschutz warnte Einwohner und Urlauber im ganzen Land per SMS vor der "extremen Brandgefahr in den kommenden Tagen". "Wenn einige Leute noch immer fragen, ob der Klimawandel Wirklichkeit ist, sollen sie hierherkommen", hatte Griechenlands Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis am Donnerstag bei einem Besuch der Brandgebiete gesagt.

uh/jj (dpa, afp)

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