Tote bei israelischem Angriff - Reporter unter den Opfern
25. August 2025
Bei zwei israelischen Angriffen auf das Nasser-Krankenhaus in Chan Junis im Süden des Gazastreifen sind nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörden mindestens 20 Menschen getötet worden, unter ihnen sind fünf Journalisten. Einer der getöteten Journalisten war als freier Mitarbeiter für die Nachrichtenagentur Reuters tätig. Auch Berichterstatter der Agentur AP und des Senders Al-Dschasira sind unter den Todesopfern.
Israel kündigt Überprüfung an
Augenzeugen zufolge ereignete sich der zweite Angriff nachdem Rettungskräfte, Journalisten und andere Personen nach der ersten Attacke zu der Klinik geeilt waren. Die israelische Armee bestätigte, es habe einen Angriff israelischer Truppen im Gebiet des Nasser-Krankenhauses gegeben. Generalstabschef Ejal Zamir habe eine rasche Untersuchung des Vorfalls angeordnet. Die Armee bedauere es, wenn unbeteiligte Personen zu Schaden kämen. Die Truppen zielten nicht absichtlich auf Journalisten ab, hieß es weiter.
Die Bundesregierung mahnte Israel, endlich für Transparenz in seiner Kriegsführung zu sorgen. Es sei eine ständige Forderung Deutschlands, dass der Zugang zu und eine Berichterstattung aus Gaza möglich sein müsse, sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius in Berlin. "Das sehen wir seit langer Zeit nicht gewährleistet."
Nicht der erste Vorfall dieser Art
Schon vor zwei Wochen waren bei einem israelischen Angriff vier Journalisten und zwei freie Mitarbeiter des in Katar beheimateten Senders Al-Dschasira getötet worden. Zahlreiche Nichtregierungsorganisationen sowie die Vereinten Nationen verurteilten die Tötung der Journalisten.
Nach Angaben des Palästinensischen Journalisten-Verbandes sind seit Beginn des Krieges am 7. Oktober 2023 mehr als 240 palästinensische Journalisten durch israelisches Feuer im Gazastreifen getötet worden. Anlass für den israelischen Einmarsch in das Küstengebiet war ein Massaker der radikal-islamischen Hamas, bei dem rund 1200 Menschen getötet und weitere 250 als Geiseln verschleppt worden waren. Im Gazastreifen werden noch 50 Geiseln vermutet, 20 von ihnen sind nach Einschätzung der israelischen Regierung unter Premier Benjamin Netanjahu noch am Leben.
Zahlreiche Länder weltweit haben die Hamas als Terrororganisation eingestuft. Auf einer Konferenz in New York hatten Ende Juli mehrere arabische Länder eine Entwaffnung der Hamas gefordert.
haz/pgr/pg (dpa, rtr, afp)