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Politik

Tote bei neuen Kämpfen in Darfur

5. April 2021

Die Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Volksgruppen hatten am Wochenende begonnen. Der Auslöser ist unklar.

Sudan | El Geneina | Haupstadt West-Darfur
Die Provinzhaupstadt El Geneina ist wiederholt Schauplatz von Kämpfen zwischen Angehörigen verschiedener Stämme gewesenBild: AFP

Bei neuen Kämpfen in der sudanesischen Unruheregion Darfur sind nach Angaben der Vereinten Nationen mindestens 40 Menschen getötet worden. In die Krankenhäuser würden weiterhin Menschen gebracht, die bei den Gefechten verletzt wurden, teilte das Ärztekomitee für West-Darfur mit. Nach seinen Angaben wurde auch ein Krankenwagen mit Verletzten angegriffen.

Die Kämpfe fanden zwischen Angehörigen der arabischen Rizeigat und denen der Masalit-Stämme in El Geneina, der Hauptstadt des Bundesstaates West-Darfur, statt. Nach Angaben der UN hatten bewaffnete Unbekannte am Samstag zwei Angehörige der Masalit erschossen. Zwei andere der Masalit wurden bei dieser Schießerei verwundet. Seitdem hatten beide Stämme ihre Kräfte mobilisiert. Der Hintergrund der Auseinandersetzung ist unklar.

Abzug der Friedenstruppen

Die Friedenstruppen der UN und der Afrikanischen Union (AU) hatten zu Jahresbeginn nach 13-jähriger Mission mit ihrem Abzug aus Darfur begonnen. Nach Beginn ihres Abzugs hatte es bereits im Januar in der Region heftige Kämpfe gegeben, bei denen mehr als 200 Menschen getötet worden waren.

Im Jahr 2003 hatte in Darfur ein blutiger Konflikt zwischen Rebellengruppen und der Armee unter dem damaligen Präsidenten Omar al-Baschir begonnen, dem nach UN-Schätzungen etwa 300.000 Menschen zum Opfer fielen. 2,5 Millionen Menschen wurden vertrieben.

Relative Ruhe

In den vergangenen Jahren herrschte in der Region jedoch relative Ruhe. Konflikte zwischen arabischen Nomaden und Bauern anderer Volksgruppen um die Nutzung von Land und Wasser münden jedoch immer wieder in bewaffneten Konfrontationen.

Die nach dem Sturz von al-Baschir im April 2019 eingesetzte Übergangsregierung bemüht sich, das nordostafrikanische Land zu stabilisieren. Im Oktober unterzeichnete sie ein Friedensabkommen mit mehreren Rebellengruppen.

uh/hf (afp, rtr, ap)

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