Tote bei Selbstmordattentat in Grosny
27. Juli 2009Der Attentäter sprengte sich nach Angaben aus der Stadtverwaltung am Sonntag (26.07.2009) nur wenige Minuten vor Beginn einer Veranstaltung vor einem Konzertsaal in die Luft. Er riss sechs Menschen mit sich in den Tod, darunter vier Polizisten. Mindestens zehn weitere Menschen wurden nach Angaben des Innenministeriums verletzt. Die Halle, in der sich fast 800 Zuschauer befanden, wurde evakuiert.
"Banditen"
Die Nachrichtenagentur RIA-Nowosti zitierte den kremltreuen tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow, hinter dem Anschlag stünden "Banditen", die versuchten, die Sicherheitskräfte in die Defensive zu drängen. Dieses Vorhaben sei jedoch "vergeblich". Der Anschlag werde die Vernichtung militanter Kämpfer in der Provinz nicht stoppen.
Situation im Griff?
Die russische Regierung in Moskau hatte einen seit zehn Jahren verfolgten Einsatz gegen Untergrundkämpfer in Tschetschenien im April für beendet erklärt. Zur Begründung hieß es, Präsident Kadyrow habe die Situation im Griff.
In den Teilrepubliken Tschetschenien, Inguschetien und Dagestan haben die Anschläge gegen die Staatsmacht sowie die Gewalt auch gegen die Zivilbevölkerung in den vergangenen Monaten aber deutlich zugenommen. Fast täglich kommt es zu Entführungen, Schießereien oder Bombenanschlägen.
Am 15. Juli entführten unbekannte Täter die Menschenrechtlerin Natalja Estemirowa in Grosny und erschossen sie. Ihr Leichnam wurde noch am selben Tag im benachbarten Inguschetien gefunden.
(sam/mas/afp/dpa/ap)