1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Tote nach Erdrutsch in Kolumbien

26. Juni 2025

Eine Lawine aus Schutt und Schlamm hat in einer Gemeinde bei Medellín gut 50 Häuser unter sich begraben. Mindestens zehn Bewohner kamen ums Leben. Und die Zahl der Opfer könnte noch steigen.

Kolumbien Bello 2025 | Eine Hütte mit Wellblechdach die nun Nahe am neu entstandenen Abgrund steht (25.06.2025)
Hangbauten am Rande des Katastrophengebiets von BelloBild: Jorge Calle/Anadolu/picture alliance

Es war mitten in der Nacht in der Gemeinde Bello im Nordwesten Kolumbiens. 24 Stunden lang hatte es zuvor ununterbrochen geregnet. Gegen 2.30 Uhr in der Nacht zum Dienstag (Ortszeit) war der Boden so durchnässt, dass es zu einem fatalen Erdrutsch kam. Nach offiziellen Angaben wurden in der Gemeinde nahe der Millionenmetropole Medellín rund 50 Häuser verschüttet.

Mindestens zehn Menschen kamen bei dem Unglück ums Leben. Etwa 15 weitere werden noch vermisst, teilte Bellos Bürgermeisterin Lorena González Ospina mit.

Bergungsmannschaft am Unglücksort im Nordwesten Kolumbiens (am Mittwoch)Bild: Jorge Calle/Anadolu/picture alliance

Da es zunächst weiter heftig regnete, wurden die Rettungsarbeiten zwischenzeitlich unterbrochen. Es bestand die Gefahr, dass es zu weiteren Erdrutschen kommen könnte. Später suchten und 120 Helfer weiter nach Opfern. Eingesetzt wurden unter anderem Hunde und Drohnen. Die Retter wühlten sich aber auch mit Schaufeln durch den aufgeweichten Boden.

Der eigentlich kleine Wasserlauf La Negra in der Region Antioquia war übers Ufer getreten und brachte ein großes Hangstück zum Abrutschen. Die Flut strömte durch Siedlungen und wälzte tonnenweise Schutt durch die Straßen, riss Autos und persönliche Gegenstände mit.

Abgerutschter Hang in Bello (am Mittwoch)Bild: Jorge Calle/Anadolu/IMAGO

"Alle verfügbaren Ressourcen des Katastrophendienstes von Antioquia und der Regionalregierung stehen der Gemeinde zur Bewältigung dieser Tragödie zur Verfügung", teilte Gouverneur Andrés Julián Rendón mit. Zu seinem Departement gehört auch die Metropolregion Medellín.

Tausend Menschen in Notunterkünften

Die Behörden in Bello wandelten Schulen und Gemeindezentren und sogar ein Schwimmbad in Notunterkünfte um. Mehr als 1000 Menschen fanden dort Zuflucht. Der Bürgermeister von Medellín, Federico Gutiérrez, ordnete in seiner Stadt die sofortige Evakuierung von mehr 60 Häusern an, die strukturelle Schäden erlitten hatten.

Erdrutsche sind in dieser Gegend Kolumbiens keine Seltenheit, vor allem während der Regenzeit von April bis November, wenn Wasser den Boden aufweicht. Gefährdet sind dann insbesondere informelle Wohnsiedlungen in Hanglagen, viele davon ohne ausreichende Bau- und Risikoabsicherung. Laut Behörden lagen für das Gebiet keine akuten Warnungen vor, obwohl es als hochgefährdet gilt.

AR/jj (dpa, afp, ap)

Redaktionsschluss: 17.00 Uhr (MESZ) - dieser Artikel wird nicht weiter aktualisiert.

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen