Tote und Verletzte bei Zugunglück
26. Mai 2014Sechs Waggons des Schnellzuges entgleisten, als der Zug in der Nähe des Bahnhofs Chureb im Bundesstaat Uttar Pradesh in einen Güterzug raste. Den Helfern bot sich ein schrecklicher Anblick: Viele der Passagiere waren in den ineinander verkeilten und meterhoch aufgetürmten Wagen eingeklemmt.
Offiziellen Angaben zufolge kamen bei dem Unfall mindestens elf Menschen ums Leben, mehr als 100 wurden verletzt. Der gerade erst ins Amt eingeführte indische Premierminister Narendra Modi und Präsident Pranab Mukherjee sprachen den Angehörigen der Toten ihr Beileid aus. Er bete mit den Verletzten, schrieb Modi noch kurz vor seiner Vereidigung als Regierungschef über den Kurznachrichtendienst Twitter.
Laut lokalen Medien sollen die Familien der Toten je umgerechnet 1250 Euro Entschädigung erhalten, die Verletzten 125 bis 625 Euro.
Menschliches Versagen?
Der sogenannte " Gorakhnath-Express" war unterwegs von der indischen Hauptstadt Neu-Delhi nach Gorakhpur, einer Region im Norden des Landes an der Grenze zu Nepal. Über den Unfallhergang gibt es unterschiedliche Angaben.
Die indische Nachrichtenagentur IANS berichtete, die beiden Züge seien offenbar wegen eines Signalfehlers auf das gleiche Gleis geraten. Der Bahnhofsvorsteher von Khalilabad, der dem Passagierzug grünes Licht gegeben haben soll, sei untergetaucht. Die Zeitung "Times of India" berichtete dagegen in ihrer Online-Ausgabe, der Expresszug sei zunächst entgleist und erst dann gegen den Güterzug auf dem Nebengleis geprallt.
Unglücke an der Tagesordnung
Indien hat eines der längsten Schienennetze der Welt. Jeden Tag fahren mehr als 20 Millionen Menschen mit den Zügen. Immer wieder ereignen sich schwere Unfälle mit vielen Toten. Erst Anfang des Monats starben 19 Menschen, als ein Zug in der Nähe von Mumbai entgleiste.
Tote und Verletzte gab es auch bei einem Busunfall im indischen Teil des Himalaya-Gebirges. Acht Frauen und zwei Kinder starben, als der Bus in Himachal Pradesh von der Straße abkam und ins Tal stürzte. Die Unglücksursache ist bislang unklar.
mak/hz (afp, dpa)