Tote und Verletzte nach Erdrutsch in Indien
20. Juli 2023In dem Bergdorf Irshalwadi, etwa 60 Kilometer von Mumbai entfernt, gab mitten in der Nacht die Erde nach heftigen Monsun-Regenfällen nach und verschüttete Menschen und Häuser.
Die indische Polizei geht davon aus, dass sich neben den 16 Todesopfern noch etwa 100 weitere Menschen unter den Schuttmassen befinden. Nach Aussage des Vize-Regierungschefs des Bundesstaats Maharashtras, Devendra Fadnavis, lebten in dem Dorf mehr als 200 Menschen, rund 80 von ihnen wurden gerettet. Die Zahl der Verletzten liegt aktuell bei 21 Personen.
Rettungsarbeiten wurden ausgesetzt
Der anhaltende Starkregen erschwert die Rettungsarbeiten in dem abgelegenen Bezirk Raigad. "Es regnet und das Gelände ist bergig, sodass kein schweres Gerät dorthin transportiert werden kann", sagte der Polizist Harish Kalsekar gegenüber der Presse.
Die örtlichen Behörden rieten den Einsatzkräften, die Suche nach Überlebenden in der Nacht einzustellen: "Es ist nicht möglich, in der Dunkelheit nach Menschen in diesem Gelände zu suchen", sagte der Generaldirektor der National Disaster Response Force, Atul Karwal, zu der Nachrichtenagentur Reuters.
Innenminister Amit Shah sagte, "die Menschen in Sicherheit zu bringen und die Verletzten zu behandeln", sei die wichtigste Aufgabe der Rettungsmannschaften. Der Regierungschef von Maharashtra, Eknath Shinde, besuchte den Unglücksort am Donnerstag.
Immer wieder Todesopfer während Monsunzeit
Während der Monsunzeit von Juni bis September kommt es häufig zu starken Regenfällen mit teils heftigen Überflutungen in Südasien. Der Monsun richtet oft große Schäden an, und es gibt immer wieder Todesopfer. In Indien kamen in den vergangenen Tagen viele Menschen durch Überschwemmungen und Erdrutsche ums Leben.
Gleichzeitig ist der Monsun wichtig für Indiens Landwirtschaft, von der ein Großteil der Bevölkerung lebt. Gewässer und Grundwasserreserven werden durch die Regenfälle wieder aufgefüllt. Der Klimawandel führt Wissenschaftlern zufolge zu stärkeren und schwerer vorauszusagenden Monsun-Regenfällen.
In dieser Woche erreichte der Yamuna-Fluss im Bundesstaat Uttar Pradesh zum ersten Mal seit 45 Jahren die Mauern des Taj Mahal und überflutete mehrere historische Monumente und Gärten.
mws/kle (afp, dpa, rtr)