Toter bei Messerangriff in Zug in Flensburg
30. Mai 2018Ein Sprecher der Bundespolizei in Flensburg bestätigte den Messerangriff in einem Intercity-Zug. Am Mittwochabend hatte ein Mann einen Fahrgast und eine Polizistin mit Messerstichen verletzt, wie
die Polizei mitteilte. Der Täter wurde von der Beamtin erschossen, die in dem Zug mitreiste.
Die 22-Jährige setzte laut Polizei ihre Dienstwaffe ein. Weitere Angaben zu den Beteiligten und dem Tatmotiv machte sie nicht. Hinweise auf einen etwaigen islamistisch-terroristischen Hintergrund gab es zunächst keine.
Die "Bild"-Zeitung schreibt, ein Zugbegleiter habe wegen eines Streits zwischen zwei Männern über Lautsprecher nach Polizisten an Bord gefragt. Die mitreisende Polizistin soll dann versucht haben,
den Streit zu schlichten. Einer der Männer soll mit einem Messer auf den anderen eingestochen haben, bevor er auch die Polizistin attackiert habe. Die zuerst mit dem Messer attackierte Person wurde laut "Bild" schwer verletzt.
Ein Polizeisprecher sagte der Zeitung, die Polizistin sei nicht im Dienst gewesen, habe aber Uniform getragen. "Das ist nichts Außergewöhnliches, Polizisten dürfen in Uniform Zug fahren und sind
dabei auch bewaffnet", wurde der Sprecher zitiert.
Der Bahnhof der Stadt an der Grenze zu Dänemark wurde evakuiert und stundenlang weiträumig abgesperrt. Der Zugverkehr nach Flensburg wurde zeitweise unterbrochen.
Der IC 2406 befand sich auf dem Weg von Köln nach Flensburg. Laut Bundespolizei fand der Vorfall erst im Bahnhof Flensburg statt.
qu/se (dpa, afp)