Tottenham Hotspur gewinnt Europa League
22. Mai 2025
Harry Kane, Torjäger des FC Bayern München, gehörte nach dem Gewinn der Europa League zu den ersten Gratulanten seines Ex-Vereins Tottenham Hotspur. Unmittelbar nach dem 1:0-Finalsieg Tottenhams in Bilbao im englischen Duell gegen Manchester United postete der Torschützenkönig der Fußball-Bundesliga auf Instagram ein Jubel-Foto der Spurs mit der Bildunterschrift "Congratulations".
Von 2009 bis 2023 hatte der Kapitän der englischen Nationalmannschaft bei dem Londoner Klub unter Vertrag gestanden, ein Titel war ihm aber nie vergönnt gewesen. Erst in dieser Saison durfte er mit dem Gewinn der deutschen Meisterschale im Trikot der Münchener die erste Trophäe seiner Karriere hochhalten.
Nun jubelt auch Tottenham über den ersten Titel nach 17 Jahren. 2008 hatte sich der Verein den englischen Ligapokal gesichert. "Was soll ich sagen? Harry, wir haben auch den Pokal gewonnen", sagte der Südkoreaner Heung-Min Son im Interview mit dem TV-Sender RTL in Richtung seines langjährigen Teamkollegen Kane.
Tottenham rettet enttäuschende Saison
Es war ein europäisches Endspiel zweier Mannschaften, die beide eine enttäuschende, um nicht zu sagen katastrophale Saison in der englischen Premier League hinter sich haben. Manchester, früherer Gewinner der Champions League und mit 20 Titeln (gemeinsam mit dem FC Liverpool) englischer Rekordmeister, steht einen Spieltag vor dem Saisonende auf dem 16. Rang.
Tottenham liegt als 17. gerade noch vor den drei Abstiegsplätzen. Immerhin - absteigen können weder Tottenham noch Manchester. Es steht bereits fest, dass Leicester, Ipswich und Southampton in die zweite englische Liga müssen.
Mit dem Erfolg in der Europa Leauge sind die Spurs in der kommenden Saison trotz ihrer miserablen Liga-Bilanz für die Champions League qualifiziert.
Eigentor entscheidet die Partie
Entsprechend dem derzeitigen Leistungsniveau beider Teams geriet das Finale in der spanischen Stadt Bilbao zu einer zerfahrenen Partie. Torchancen hatten lange Seltenheitswert, es fehlte an Tempo und Ideen. Entsprechend hatte der deutsche Schiedsrichter Felix Zwayer wenig Probleme, das Spiel zu leiten.
Bezeichnenderweise war der einzige Treffer der Partie dann auch ein Eigentor. Nach einer scharfen Flanke sprang United-Verteidiger Luke Shaw, der von Tottenhams Flügelspieler Brennan Johnson bedrängt wurde, der Ball an Brust und Arm und dann aus kurzer Distanz ins Tor (42. Minute). Es war der Höhepunkt in einer ereignisarmen ersten Halbzeit.
Auch in der zweiten Hälfte gelang es Manchester nur selten, für Torgefahr zu sorgen. Dem Ausgleich am nächsten war United in der 68. Minute, als Spurs-Torhüter Guglielmo Vicario sich bei einer Flanke verschätzte und der ehemalige Wolfsburger Bundesliga-Profi Micky van de Ven auf der Linie spektakulär mit einem Scherenschlag rettete. Mit einer starken Defensivleistung brachte Tottenham den knappen Sieg über die Zeit.
"Es ist ein überragendes Gefühl", sagte Kevin Danso, österreichischer Abwehrspieler der Spurs. "Wir haben für den Klub nach langer Zeit etwas gewonnen. Wir haben alles gegeben. Unsere Saison war nicht einfach, am Ende hat es sich aber gelohnt."
Im Viertelfinale hatte Tottenham den Bundesligisten Eintracht Frankfurt, den Europa-League-Sieger von 2022, aus dem Rennen geworfen. Bei Manchester United dürften die Tage des Portugiesen Rúben Amorim als Trainer nach der Endspielpleite von Bilbao gezählt sein.