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Tour 2020 endet mit Berg-Spektakel

15. Oktober 2019

Spannung bis zum Schluss – das wünschen sich die Veranstalter der Tour de France 2020. Die Strecke liefert die Vorlage: Am vorletzten Tag wartet ein Bergzeitfahren zur steilen Planche des Belles Filles auf die Fahrer.

TOUR DE FRANCE 2019 - Thibaut PINOT et Julian ALAPHILIPPE
Entscheidung an der Planche des Belles Filles: 2019 gab der steile Anstieg bereits einen VorgeschmackBild: picture-alliance/dpa/A. Marchi

Tour-Direktor Christian Prudhomme wusste, dass er sich das Beste für den Schluss aufgehoben hat. Mit unzähligen Superlativen hatte er zuvor die Strecke der Tour de France 2020 wortreich illustriert und dem Publikum im Pariser Palais des Congrès vorgestellt. Doch nun folgte der Höhepunkt seines Vortrages: die entscheidende Etappe am vorletzten Tag. "Erst ist die Strecke eben, dann wird es wellig und am Ende kommt ein unglaublicher Berg", schwärmte Prudhomme vom 36 Kilometer langen Bergzeitfahren zur Planche des Belles Filles in den Vogesen. Es ist das einzige Einzelzeitfahren der Tour de France - wohl auch, weil die Veranstalter der ASO eine geringe Zahl an Zeitfahr-Kilometern als Garant für ein spannendes, offenes Rennen erkannt haben. Dafür wird dieser Kampf gegen die Uhr ein besonderer. Der Schlussanstieg auf 1035 Meter über dem Meeresspiegel ist steil und ein Publikumsmagnet. "Die Planche ist schon zu einem Klassiker geworden", freut sich der Tour-Chef, der aber klarmachte, dass es anders als bei der Bergankunft 2019 nicht über die Schotterwege gehen wird.

Anspruchsvoller Start am Fuße der Seealpen

Neben der Planche des Belles Filles warten 28 weitere Anstiege auf das Peloton der Profis. Unter den 21 Etappen finden sich fünf Bergankünfte und damit wie in den Vorjahren weniger als beim Giro d'Italia und der Vuelta. Die 3470 Kilometer lange Strecke verläuft dieses Jahr komplett innerhalb von Frankreich und dort vor allem in der südlichen Hälfte des Landes.

Den Auftakt der Tour gibt Nizza mit anspruchsvollen Etappen durch die nahen Seealpen. " Wir hoffen auf einen außergewöhnlichen Start. Unser Ziel ist es, der Welt zu zeigen, dass man anders leben kann in einer Stadt", versprach Christian Estrosi, Bürgermeister von Nizza, bei der Präsentation. Der Tour-Start werde von einer Reihe Aktionen Richtung fahrradfreundliche Stadt begleitet. Nach dem Grand Départ an der Côte d'Azur folgen weitere anspruchsvolle Tagesabschnitte in den südlichen Alpen und den Cevennen. Und nach nur einer Überführungsetappe warten schon die Pyrenäen mit zwei Bergetappen. Die Sprinter bekommen also zu Beginn deutlich weniger Chancen auf Tagessiege als sie es von der Tour gewohnt sind.

Kehrt Froome in Siegform zurück?

Auf einige flachere Strecken an der Westküste Frankreichs folgen dann das Zentralmassiv und schließlich der entscheidende Part in den Alpen. Aber erst das Zeitfahren in den Vogesen wird Klarheit in der Frage schaffen, wer am Folgetag in Paris als Tour-Sieger einfahren darf. Favoriten sind einmal mehr die Fahrer des Teams Ineos: Mit den Siegern der letzten fünf Jahre ist der britische Rennstall das dominierende Team der Tour. Und der von einer Verletzung zurückgekehrte Brite Chris Froome kündigte bereits Siegambitionen an - mit Unterstützung des jungen kolumbianischen Vorjahressiegers Egan Bernal. Dahinter hat Ineos mit dem Sieger von 2018, Geraint Thomas, noch eine weitere Karte in der Hand. Ein Luxus-Problem, um das die anderen Teams Ineos beneiden dürften. Frankreich wird dagegen auf weitere famose Auftritte von Julian Alaphilippe und Thibaut Pinot hoffen. Aus deutscher Sicht ruhen alle Hoffnungen in Sachen Gesamtklassement auf Emanuel Buchmann. Der stille Bergspezialist aus der Bora-Hansgrohe-Mannschaft fuhr in diesem Jahr mit sehr konstanten Leistungen auf Platz vier und scheint mit 26 Jahren bereit für mehr. 

Das dominierende Team: Ineos gewann die letzten fünf Austragungen der Tour, Bernal (r.). im VorjahrBild: Reuters/G. Fuentes

Nur eine Woche nach der Ankunft auf den Champs-Elysées wird in Tokio auf einem bergigen Kurs der Olympiasieger im Straßenrennen gesucht – und einige der Tour-Fahrer werden zu den Favoriten auf die Goldmedaille zählen.

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