Erstmals bei der diesjährigen Tour de France krönt ein Fahrer einen Ausreißversuch mit dem Etappensieg. Die deutsche Tour-Hoffnung Emanuel Buchmann kommt mit den Favoriten ins Ziel - und ist zufrieden.
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"Jeder Tag, an dem ich keine Zeit verliere, ist ein guter Tag für mich", sagte der deutsche Hoffnungsträger Emanuel Buchmann im ARD-Interview. Buchmann rollte mit dem Hauptfeld über den Zielstrich auf dem Mont Aigoual in den Cevennen. "Ich habe mich relativ gut gefühlt. Mir kam entgegen, dass im Finale noch nicht Vollgas gefahren wurde."
Buchmann war eine Woche vor Beginn der Tour bei der Generalprobe, der Dauphiné-Rundfahrt in Südfrankreich, schwer gestürzt. Zunächst war offen, ob der Gesamt-Vierte der Tour de France 2019 diesmal überhaupt würde antreten können. Nach sechs Etappen liegt Buchmann als bestplatzierter deutscher Radprofi auf dem 17. Rang, 22 Sekunden hinter dem Mann im Gelben Trikot, dem Briten Adam Yates.
Erster Tour-Etappenerfolg für Luzenko
Erstmals bei der diesjährigen Tour holte sich mit dem Kasachen Alexei Luzenko ein Fahrer aus einer Ausreißergruppe den Etappensieg. Die zunächst achtköpfige Gruppe hatte sich bald nach dem Start in Le Teil abgesetzt, das große Feld um die Favoriten auf den Gesamtsieg ließ sie gewähren. Bei der Auffahrt zum Col de la Lusette, einem Berg der ersten Kategorie 14 Kilometer vor dem Ziel, ließ Luzenko seine Mit-Ausreißer hinter sich und gewann mit einem Vorsprung von 55 Sekunden vor dem Zweiten, dem Spanier Jesus Herrada. Für den 27 Jahre alten Luzenko war es der erste Tour-Etappensieg seiner Karriere.
Yates weiter in Gelb
Dritter wurde Greg van Avermaet. Der Olympiasieger aus Belgien fuhr zeitweise sogar im virtuellen Gelben Trikot, verlor am Ende aber zu viel Zeit, um sich im Gesamtklassement entscheidend zu verbessern. Das große Feld überquerte knapp drei Minuten nach dem Tagessieger den Zielstrich. Der Brite Yates verteidigte das Gelbe Trikot, das er am Mittwoch wegen einer 20-Sekunden-Zeitstrafe gegen den bisherigen Träger, Julian Alaphilippe aus Frankreich, erhalten hatte. Auf den Plätzen zwei und drei der Gesamtwertung folgen die beiden Slowenen Primoz Roglic (+3 Sekunden) und Tadej Pogacar (+7). Vorjahressieger Egan Bernal ist Fünfter (+13).
Momente der Tour de France 2020
Wegen der Corona-Pandemie rollt die Tour de France fast zwei Monate später als sonst üblich durch Frankreich. Spektakel garantiert sie auch diesmal: gezeichnete Radprofis, faszinierende Kulissen, verrückte Fans.
Bild: Getty Images/AFP/K. Tribouillard
Nur mit Maske
Teamfahrzeuge am Strand in Nizza. Die Corona-Pandemie sorgt nicht nur für einen um knapp zwei Monate verzögerten Start der Tour de France. Auch Sicherheitsvorkehrungen müssen eingehalten werden. So sind im Zielbereich an der Cote d'Azur nur rund 400 Zuschauer zugelassen - mit Maske.
Bild: picture-alliance/ATP/T. Carpico
Verpflastert
Kaum losgegangen, beschert die Tour bereits erste Blessuren. Ein Wetterumschwung auf der ersten Etappe sorgt für glitschige Straßen und jede Menge Stürze.
Bild: picture-alliance/Augenklick/Roth
Warten auf das Feld
Tour-Fans wissen, worauf sie sich einlassen: Stundenlanges Warten auf das große Feld, das - wenn es geschlossen bleibt - in 15 bis 20 Sekunden vorbeirauscht. Gut, wenn dazu wenigstens die Sonne scheint.
Bild: picture-alliance/abaca/J. Poupart
Der deutsche Teufel
Seit über einem Vierteljahrhundert gehört "El Diablo", der Teufel - wie der deutsche Radsportfan Dieter "Didi" Senft genannt wird - zum festen Inventar der Tour de France. Bei jeder TV-Liveübertragung landet er irgendwann im Bild.
Bild: picture-alliance/MAXPPP/S. Botella
Renndusche
Der spätere Beginn der Tour de France sorgt für eine höhere Regenwahrscheinlichkeit. So gibt es - wie hier - ab und zu schon einmal eine Dusche weit vor der Ziellinie.
Bild: picture-alliance/Augenklick/Roth
Und es dreht sich weiter
Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Auf vielfältige Weise nutzen französische Fans am Straßenrand ausgediente Fahrräder oder Bestandteile derselben, um ihre Liebe zum Radsport im Allgemeinen und zur Tour im Besonderen auszudrücken.
Bild: picture-alliance/Augenklick/Roth
Rauf und runter in den Bergen
So früh wie selten zuvor schicken die Organisatoren das Peloton in die Berge. Bereits am vierten Tag wartet der erste Schlussanstieg der ersten Kategorie - auf alle, die die rasante Abfahrt zuvor unversehrt überstanden haben.
Bild: picture-alliance/dpa/D. Stockman
Desinfektionsmittel vom Fass
Corona lässt grüßen. Im Zielbereich, wo sonst eher Wasser gegen die Hitze verteilt wird, versorgen Helfer der Tour de France diesmal die Zuschauer mit Desinfektionsgel für die Hände.
Bild: Reuters/S. Mahe
Die Farbe Gelb
Die Schirme, die im Etappen-Startort Gap aufgehängt sind, tragen die Farbe der Sehnsucht: Alle Tour-de-France-Starter träumen davon, wenigstens einmal im Gelben Trikot zu fahren.
Bild: picture-alliance/dpa/BELGA
Nicht ohne Maske
Auf dem Rad brauchen die Profis keine Schutzmaske zu tragen. Doch vor dem Start und nach dem Zieleinlauf ist auch für die Fahrer - wie hier Thibaut Pinot aus Frankreich - die Bedeckung von Mund und Nase Pflicht.
Bild: picture-alliance/dpa/BELGA
Begeisterung ungebrochen
Der Begeisterung der Franzosen für ihre Tour hat die Corona-Pandemie offenbar keinen Abbruch getan. Wie eh und je versammeln sie sich bei den Anstiegen am Straßenrand, um die Fahrer anzufeuern. Sicherheitsabstand? Comme ci comme ca (so lala)!
Bild: picture-alliance/ANP/D. Stockman
Im Eiltempo durch Frankreich
Bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von etwa 40 Stundenkilometern bleibt nicht viel Muße, um die Sehenswürdigkeiten in der Landschaft bewusst wahrzunehmen - wie das Viadukt von Millau (r.), mit einer maximalen Pfeilerhöhe von 343 Metern das höchste Bauwerk Frankreichs.