Auf kuriose Weise verliert der Franzose Julian Alaphilippe das Gelbe Trikot des Spitzenreiters der Tour de France. Die fünfte Etappe endet mit dem Sprintsieg eines Belgiers.
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Für den Paukenschlag des Tages sorgte die Jury der Tour de France. Sie brummte dem Franzosen Julian Alaphilippe 20 Sekunden Zeitstrafe auf. Damit war er das Gelbe Trikot los. Alaphilippe, der am Sonntag mit seinem umjubelten Sieg in Nizza die Gesamtführung übernommen hatte, kam zwar zeitgleich mit dem Tagessieger Wout van Aert ins Ziel, wurde aber bestraft, weil er 17 Kilometer vor dem Ziel noch Verpflegung entgegengenommen hatte. Dies ist nur bis 20 Kilometer vor Etappenende erlaubt.
Van Aert gewinnt den Massenspurt
Zuvor war das Rennen auf dem fünften Teilstück eher unspektakulär verlaufen. Kein Radprofi war ausgerissen - wie sonst eigentlich bei Flachetappen der Tour de France üblich. Einen Tag nach dem Erfolg des Slowenen Primoz Roglic bei der ersten Bergankunft der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt fuhr das Peloton rund 180 Kilometer lang geschlossen Richtung Ziel in Privas, dem Tor zum Naturpark um den Fluss Ardèche.
Erst auf den letzten Kilometern, als die Teams ihre Sprintspezialisten in Position brachten, wurde das Rennen schnell. Mit rund 70 Stundenkilometern sprinteten die Schnellsten schließlich dem Zielstrich entgegen.
Am Ende ballte der Belgier Wout van Aert die Faust. Der 25-Jährige gewann den Massenspurt vor dem Niederländer Cees Bol. Bei seinem Tour-Debüt 2019 hatte van Aert die zehnte Etappe für sich entschieden. Auf Platz drei landete der Ire Sam Bennett, der damit ins Grüne Trikot des besten Sprinters der Tour schlüpfte.
Jetzt Yates in Gelb
Durch die Zeitstrafe für Alaphilippe ist nun der Brite Adam Yates neuer Spitzenreiter des Gesamtklassements, mit drei Sekunden Vorsprung auf Roglic. Alaphilippe fiel auf Platz 16 zurück. "Niemand will ein Gelbes Trikot so erhalten", sagte Yates: "Irgendein Offizieller hat mich angehalten und mir gesagt, dass ich auf das Podium muss. Ich hatte keine Ahnung, was los war."
Am Donnerstag steht die hügelige sechste Etappe an, von Le Teil über 191 Kilometer hinauf auf den 1567 Meter hohen Mont Aigoual in den Cevennen.
Momente der Tour de France 2020
Wegen der Corona-Pandemie rollt die Tour de France fast zwei Monate später als sonst üblich durch Frankreich. Spektakel garantiert sie auch diesmal: gezeichnete Radprofis, faszinierende Kulissen, verrückte Fans.
Bild: Getty Images/AFP/K. Tribouillard
Nur mit Maske
Teamfahrzeuge am Strand in Nizza. Die Corona-Pandemie sorgt nicht nur für einen um knapp zwei Monate verzögerten Start der Tour de France. Auch Sicherheitsvorkehrungen müssen eingehalten werden. So sind im Zielbereich an der Cote d'Azur nur rund 400 Zuschauer zugelassen - mit Maske.
Bild: picture-alliance/ATP/T. Carpico
Verpflastert
Kaum losgegangen, beschert die Tour bereits erste Blessuren. Ein Wetterumschwung auf der ersten Etappe sorgt für glitschige Straßen und jede Menge Stürze.
Bild: picture-alliance/Augenklick/Roth
Warten auf das Feld
Tour-Fans wissen, worauf sie sich einlassen: Stundenlanges Warten auf das große Feld, das - wenn es geschlossen bleibt - in 15 bis 20 Sekunden vorbeirauscht. Gut, wenn dazu wenigstens die Sonne scheint.
Bild: picture-alliance/abaca/J. Poupart
Der deutsche Teufel
Seit über einem Vierteljahrhundert gehört "El Diablo", der Teufel - wie der deutsche Radsportfan Dieter "Didi" Senft genannt wird - zum festen Inventar der Tour de France. Bei jeder TV-Liveübertragung landet er irgendwann im Bild.
Bild: picture-alliance/MAXPPP/S. Botella
Renndusche
Der spätere Beginn der Tour de France sorgt für eine höhere Regenwahrscheinlichkeit. So gibt es - wie hier - ab und zu schon einmal eine Dusche weit vor der Ziellinie.
Bild: picture-alliance/Augenklick/Roth
Und es dreht sich weiter
Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Auf vielfältige Weise nutzen französische Fans am Straßenrand ausgediente Fahrräder oder Bestandteile derselben, um ihre Liebe zum Radsport im Allgemeinen und zur Tour im Besonderen auszudrücken.
Bild: picture-alliance/Augenklick/Roth
Rauf und runter in den Bergen
So früh wie selten zuvor schicken die Organisatoren das Peloton in die Berge. Bereits am vierten Tag wartet der erste Schlussanstieg der ersten Kategorie - auf alle, die die rasante Abfahrt zuvor unversehrt überstanden haben.
Bild: picture-alliance/dpa/D. Stockman
Desinfektionsmittel vom Fass
Corona lässt grüßen. Im Zielbereich, wo sonst eher Wasser gegen die Hitze verteilt wird, versorgen Helfer der Tour de France diesmal die Zuschauer mit Desinfektionsgel für die Hände.
Bild: Reuters/S. Mahe
Die Farbe Gelb
Die Schirme, die im Etappen-Startort Gap aufgehängt sind, tragen die Farbe der Sehnsucht: Alle Tour-de-France-Starter träumen davon, wenigstens einmal im Gelben Trikot zu fahren.
Bild: picture-alliance/dpa/BELGA
Nicht ohne Maske
Auf dem Rad brauchen die Profis keine Schutzmaske zu tragen. Doch vor dem Start und nach dem Zieleinlauf ist auch für die Fahrer - wie hier Thibaut Pinot aus Frankreich - die Bedeckung von Mund und Nase Pflicht.
Bild: picture-alliance/dpa/BELGA
Begeisterung ungebrochen
Der Begeisterung der Franzosen für ihre Tour hat die Corona-Pandemie offenbar keinen Abbruch getan. Wie eh und je versammeln sie sich bei den Anstiegen am Straßenrand, um die Fahrer anzufeuern. Sicherheitsabstand? Comme ci comme ca (so lala)!
Bild: picture-alliance/ANP/D. Stockman
Im Eiltempo durch Frankreich
Bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von etwa 40 Stundenkilometern bleibt nicht viel Muße, um die Sehenswürdigkeiten in der Landschaft bewusst wahrzunehmen - wie das Viadukt von Millau (r.), mit einer maximalen Pfeilerhöhe von 343 Metern das höchste Bauwerk Frankreichs.