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Tour-Veranstalter verzichtet auf Anzeige

2. Juli 2021

Die Organisatoren der Tour de France ziehen ihre Anzeige gegen die Zuschauerin zurück, die am Auftakttag einen Massensturz verursacht hatte. Sie muss dennoch mit juristischen Konsequenzen rechnen.

Tour de France Allez Omi Opi Crash
Bild: Screenshot ARD

"Der Vorfall und seine Konsequenzen haben alle Dimensionen gesprengt", sagte Christian Prudhomme, Renndirektor der Tour de France. "Jetzt wollen wir etwas Ruhe in die Dinge bringen, zumal die Botschaft angekommen sein dürfte, dass Fans am Straßenrand vorsichtig sein sollten."

Eine rund 30 Jahre alte französische Zuschauerin hatte am Auftakttag der Frankreich-Rundfahrt einen Massensturz verursacht, indem sie ein Schild mit der Aufschrift "Allez Opi Omi!" (Vorwärts, Opa und Oma!) auf die Straße in Richtung der Motorrad-Kamera gehalten hatte. Der deutsche Radprofi Tony Martin hatte nicht mehr ausweichen können und die Balance verloren. Martin und rund 30 weitere Fahrer waren daraufhin gestürzt.

Radprofi Soler kündigt Klage an

Die Frau hatte kurz nach dem Sturz das Weite gesucht, sich dann aber am Mittwoch der Polizei gestellt. Sie war in Gewahrsam genommen worden. Die Behörden ermitteln gegen die Frau wegen fahrlässiger Körperverletzung, ihr drohen Freiheits- und Geldstrafe. Hinzu könnten Schadenersatz-Forderungen kommen.

Der spanische Radprofi Marc Soler, der sich bei dem Massensturz Brüche an den Armen zugezogen hatte, kündigte juristische Schritte an. "Ich denke, ich werde die Zuschauerin verklagen", sagte Soler der spanischen Zeitung La Vanguardia: "Meine ganze Tour wurde weggeschmissen, und ich verspüre großen Zorn."

sn/jk (sid, afp)