Zum zweiten Mal innerhalb von drei Tagen holt sich der belgische Sprinter Wout van Aert den Tagessieg bei der Tour de France. Dank des deutschen Teams Bora-hansgrohe verläuft die siebte Etappe anders als erwartet.
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Eigentlich hatten alle Experten einen Massenspurt am Ende der siebten Tour-Etappe in Lavaur nahe der südfranzösischen Stadt Toulouse vorausgesagt. Es gab auch einen Sprint - aber nicht des gesamten Pelotons. Zwei Tage nach seinem Etappensieg in Privas war Wout van Aert erneut der Schnellste. "Damit habe ich heute morgen nicht gerechnet", sagte der 25 Jahre alte Belgier nach dem dritten Tour-Tageserfolg seiner Karriere. "Es war eine große Überraschung, dass die Etappe so hart war."
Sagan jetzt im Grünen Trikot
Verantwortlich dafür war das deutsche Team Bora-hansgrohe. Durch eine Tempoverschärfung am ersten Berg riss die Mannschaft um die deutsche Tour-Hoffnung Emanuel Buchmann das Feld auseinander. In der Spitzengruppe, die sich absetzte, waren alle Favoriten auf den Gesamtsieg, nicht aber Sprintspezialisten wie der Australier Caleb Ewan oder der Ire Sam Bennett, die an diesem Tag auf ihre Chance gehofft hatten. Lohn der harten Arbeit: Bora-Star Peter Sagan jagte Bennett das Grüne Trikot des Punktbesten ab. Eigentlich hatte der Slowake um den Etappensieg mitsprinten sollen, war in der entscheidenden Phase aber zwischen Konkurrenten eingeklemmt und kam nicht über Rang 13 hinaus. Dennoch war Emanuel Buchmann zufrieden. "Das war ein richtig guter Tag für uns", sagte der Gesamt-Vierte der Tour 2019. "Es geht nach vorne."
Jetzt in die Pyrenäen
In der Gesamtwertung verbesserte sich Buchmann um fünf Plätze auf Rang zwölf. Der Deutsche liegt weiter 22 Sekunden hinter dem Briten Adam Yates, der sein Gelbes Trikot verteidigte. Auf den Plätzen zwei und drei folgen der Slowene Primoz Roglic (+3 Sekunden) und der Franzose Guilleaume Martin (+9), Vierter ist Vorjahressieger Egan Bernal aus Kolumbien (+13). Am Samstag und Sonntag warten zwei schwere Pyrenäen-Etappen auf die Radprofis. Am Montag gibt es dann den ersten Ruhetag der Rundfahrt.
Momente der Tour de France 2020
Wegen der Corona-Pandemie rollt die Tour de France fast zwei Monate später als sonst üblich durch Frankreich. Spektakel garantiert sie auch diesmal: gezeichnete Radprofis, faszinierende Kulissen, verrückte Fans.
Bild: Getty Images/AFP/K. Tribouillard
Nur mit Maske
Teamfahrzeuge am Strand in Nizza. Die Corona-Pandemie sorgt nicht nur für einen um knapp zwei Monate verzögerten Start der Tour de France. Auch Sicherheitsvorkehrungen müssen eingehalten werden. So sind im Zielbereich an der Cote d'Azur nur rund 400 Zuschauer zugelassen - mit Maske.
Bild: picture-alliance/ATP/T. Carpico
Verpflastert
Kaum losgegangen, beschert die Tour bereits erste Blessuren. Ein Wetterumschwung auf der ersten Etappe sorgt für glitschige Straßen und jede Menge Stürze.
Bild: picture-alliance/Augenklick/Roth
Warten auf das Feld
Tour-Fans wissen, worauf sie sich einlassen: Stundenlanges Warten auf das große Feld, das - wenn es geschlossen bleibt - in 15 bis 20 Sekunden vorbeirauscht. Gut, wenn dazu wenigstens die Sonne scheint.
Bild: picture-alliance/abaca/J. Poupart
Der deutsche Teufel
Seit über einem Vierteljahrhundert gehört "El Diablo", der Teufel - wie der deutsche Radsportfan Dieter "Didi" Senft genannt wird - zum festen Inventar der Tour de France. Bei jeder TV-Liveübertragung landet er irgendwann im Bild.
Bild: picture-alliance/MAXPPP/S. Botella
Renndusche
Der spätere Beginn der Tour de France sorgt für eine höhere Regenwahrscheinlichkeit. So gibt es - wie hier - ab und zu schon einmal eine Dusche weit vor der Ziellinie.
Bild: picture-alliance/Augenklick/Roth
Und es dreht sich weiter
Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Auf vielfältige Weise nutzen französische Fans am Straßenrand ausgediente Fahrräder oder Bestandteile derselben, um ihre Liebe zum Radsport im Allgemeinen und zur Tour im Besonderen auszudrücken.
Bild: picture-alliance/Augenklick/Roth
Rauf und runter in den Bergen
So früh wie selten zuvor schicken die Organisatoren das Peloton in die Berge. Bereits am vierten Tag wartet der erste Schlussanstieg der ersten Kategorie - auf alle, die die rasante Abfahrt zuvor unversehrt überstanden haben.
Bild: picture-alliance/dpa/D. Stockman
Desinfektionsmittel vom Fass
Corona lässt grüßen. Im Zielbereich, wo sonst eher Wasser gegen die Hitze verteilt wird, versorgen Helfer der Tour de France diesmal die Zuschauer mit Desinfektionsgel für die Hände.
Bild: Reuters/S. Mahe
Die Farbe Gelb
Die Schirme, die im Etappen-Startort Gap aufgehängt sind, tragen die Farbe der Sehnsucht: Alle Tour-de-France-Starter träumen davon, wenigstens einmal im Gelben Trikot zu fahren.
Bild: picture-alliance/dpa/BELGA
Nicht ohne Maske
Auf dem Rad brauchen die Profis keine Schutzmaske zu tragen. Doch vor dem Start und nach dem Zieleinlauf ist auch für die Fahrer - wie hier Thibaut Pinot aus Frankreich - die Bedeckung von Mund und Nase Pflicht.
Bild: picture-alliance/dpa/BELGA
Begeisterung ungebrochen
Der Begeisterung der Franzosen für ihre Tour hat die Corona-Pandemie offenbar keinen Abbruch getan. Wie eh und je versammeln sie sich bei den Anstiegen am Straßenrand, um die Fahrer anzufeuern. Sicherheitsabstand? Comme ci comme ca (so lala)!
Bild: picture-alliance/ANP/D. Stockman
Im Eiltempo durch Frankreich
Bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von etwa 40 Stundenkilometern bleibt nicht viel Muße, um die Sehenswürdigkeiten in der Landschaft bewusst wahrzunehmen - wie das Viadukt von Millau (r.), mit einer maximalen Pfeilerhöhe von 343 Metern das höchste Bauwerk Frankreichs.