Tourismus: Rekord bei Übernachtungen in Deutschland
11. Februar 2025
Reiselust schlägt Rezession: Deutschlands Tourismusbranche hat 2024 trotz der schlechten Konjunktur einen Rekord aufgestellt. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden hat die Buchungen zusammengezählt. Demnach kamen Hotels, Pensionen, Campingplätze und andere Beherbergungsbetriebe auf insgesamt 496,1 Millionen Gästeübernachtungen.
Das waren 1,9 Prozent mehr als 2023 und 0,1 Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2019. Danach begann die Corona-Pandemie, die in der Branche für herbe Einbrüche sorgte.
Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland stieg 2024 um 1,1 Prozent auf 410,8 Millionen. Damit wurde das Vor-Corona-Niveau von 2019 um 1,3 Prozent übertroffen. Die Zahl der Übernachtungen von ausländischen Gästen stieg sogar um 5,4 Prozent auf 85,3 Millionen.
Letzteres lief aber schon mal besser. Denn im Vergleich zum bisherigen Boomjahr 2019 lag die Zahl der Übernachtungen von ausländischen Gästen vergangenes Jahr 5,1 Prozent niedriger. Und dass, obwohl wegen der Fußball-Europameisterschaft im Juni und Juli Hunderttausende Sportfans nach Deutschland kamen. Für das laufende Jahr rechnet die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) mit einer weiteren Steigerung auf rund 91 Millionen Übernachtungen ausländischer Gäste.
Campingplätze boomen
Besonders Zelten und Caravaning scheinen angesagt zu sein. Denn für den insgesamt positiven Trend sorgen Deutschlands Campingplätze. Sie konnten ihre Bilanz deutlich verbessern: Fast ein Fünftel mehr Übernachtungen gegenüber 2019 konnten die Wiesbadener Statistiker bei Campingplätzen vergangenes Jahr verzeichnen, nämlich ein Plus von 19,9 Prozent.
Der Deutsche Tourismusverband (DTV) sprach von einem "neuen Meilenstein". "Die aktuellen Zahlen sind ein großer Erfolg. Sie zeigen, dass Deutschland als Reiseland wieder eine starke Anziehungskraft besitzt", sagte DTV-Präsident Reinhard Meyer.
Positiver Ausblick für 2025
Die Branche sieht auch für 2025 eine ungebrochene Lust auf Reisen bei der Kundschaft: Schon jetzt haben nach Auswertungen des Deutschen Reiseverbandes (DRV) mehr Menschen ihren Urlaub insbesondere für den Sommer gebucht als in den Vorjahren - der Trend zum Frühbuchen setze sich weiter fort, zitiert die Deutsche Presse-Agentur den DRV.
Auch der Deutsche Tourismusverband zeigt sich optimistisch: "Wir sind zuversichtlich, dass wir auch 2025 an das hohe Niveau von 2024 anknüpfen können", so der DTV-Präsident im Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. Anders als seine Kollegen vom Deutschen Reiseverband, die einen Trend zum Frühbuchen verzeichnen, sagt Reinhard Meyer, dass Gäste immer kurzfristiger buchen würden. Durch das geänderte Reiseverhalten sei die Branche mit entsprechenden Herausforderungen konfrontiert, so der Chef des Deutschen Tourismusverbands.
AR/sti (rtr, dpa)