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Tourismuskrise in Thailand — wo bleiben die Chinesen?

05:55

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Christiane Justus
24. September 2025

Thailand zählt zu den beliebtesten Urlaubszielen weltweit – für viele Menschen vor Ort ist der Tourismus lebenswichtig. Doch vor allem chinesische Reisende bleiben seit einigen Monaten aus. Warum?

Tourismuskrise in Thailand – Warum chinesische Urlauber fernbleiben

Thailands Tourismusbranche steht unter Druck. Besonders am Golf von Thailand, in Orten wie Pattaya, spüren lokale Anbieter die Folgen: Weniger Gäste, leere Hotels und sinkende Einnahmen. Die Jetski-Vermieterin Kluay beginnt ihren Tag inzwischen bei Sonnenaufgang – mit einem Zweitjob am Strand, um Sonnenschirme aufzustellen. Ihr eigentliches Geschäft, der Jetski-Verleih, leidet unter dem Rückgang chinesischer Touristen. Seit Jahresbeginn sind die Besucherzahlen aus China um rund 30 % gesunken. Hotels, die sich auf chinesische Reisegruppen spezialisiert haben, verzeichnen kaum Buchungen. Die wirtschaftlichen Folgen sind gravierend.

 

Sicherheitsbedenken und Imageprobleme belasten den Tourismus

Der Grund für den plötzlichen Rückgang liegt vor allem in Sicherheitsbedenken. Chinesische Influencer warnen auf Social Media vor Reisen nach Thailand. Die Entführung eines chinesischen Schauspielers und ein Erdbeben im März haben das Image des Landes als sicheres Reiseziel beschädigt. Viele Reiseveranstalter haben daraufhin ihre Angebote angepasst. Dennoch gibt es Ausnahmen: Einzelreisende wie Yu Huiling aus Südchina besuchen weiterhin touristische Hotspots wie Bangkok oder Pattaya – und berichten von positiven Erfahrungen. Doch die Branche braucht mehr solcher Stimmen, um Vertrauen zurückzugewinnen.

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Neue Zielgruppen und lokale Anpassung als Chance

Einige Unternehmer reagieren flexibel: In Bangkoks Essensvierteln setzen Restaurantbesitzer zunehmend auf indische Touristen – ein wachsender Markt mit neuen Bedürfnissen. Vegetarische und vegane Menüs sollen die Nachfrage bedienen. Auch Kluay versucht, sich anzupassen: Sie wirbt online, hofft auf einheimische Kundschaft und kämpft dennoch täglich um ihre Existenz. Die Tourismuskrise in Thailand zeigt, wie sensibel globale Reiseentscheidungen auf Sicherheit und Medienberichte reagieren – und wie wichtig es ist, neue Zielgruppen zu erschließen und lokale Angebote anzupassen.