Noch bereiten sich die langersehnten Bären für die Reise vor. Ende Juni dann werden sie in einem minuziös geplanten Transport nach Berlin fliegen - und wie Staatsbesuch empfangen. Vorher bekamen sie Besuch.
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Der Bär in Literatur und Film
Deutschland ist im Panda-Fieber. "Träumchen" und "Schätzchen" heißen die Neuankömmlinge, eine Leihgabe aus China an den Berliner Zoologischen Garten. In Literatur und Film sind Bären schon immer Stars.
Bild: REUTERS/File Photo/L. MacGregor
Traumpaar für Berlin: "Träumchen" kommt!
Die vier Jahre alte Pandabärin ist neue Bewohnerin des Berliner Zoos. Gemeinsam mit "Schätzchen", einem sieben Jahre alten Bären ist sie schon jetzt ein Besuchermagnet. Das Pandapärchen ist deutschlandweit das einzige. Ob es die beiden auch einmal zwischen zwei Buchdeckel schaffen wird? Denn da gibt es bereits jede Menge berühmter Bären, die nicht nur Kinderherzen höher schlagen lassen.
Bild: picture-alliance/dpa
Winnie the Pooh
Etwas beleibt, schusselig und gutgläubig, das ist Winnie Puuh. Die Geschichten von Winnie Puuh schrieb Alan Alexander Milne in den 1920er Jahren. Er machte aus Puuh den berühmtesten Bären der Kinderliteratur. Nach seinem Tod wurden die Rechte an "Winnie-the-Pooh" an Walt Disney verkauft. Es folgten Serien und Kinofilme. Seit 2006 hat der Bär sogar einen Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood.
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Paddington Bär
Nur mit Sonnenhut und einem Koffer taucht ein kleiner Bär aus Peru am Bahnhof auf. Dort findet ihn die Familie Brown und nimmt ihn als "Pflegebären" bei sich auf. Benannt ist er nach dem Londoner Bahnhof an dem er gefunden wurde: "Paddington". Die Geschichte von Paddington Bär schrieb Michael Bond. Nach der Veröffentlichung 1958 folgten Zeichentrickreihen und 2014 der Film "Paddington".
Bild: picture alliance/United Archives/IFTN
Probier's mal mit Gemütlichkeit
Balu, der Bär - Man kennt ihn als den gemütlichen "Papa-Bär" im Disney-Film "Das Dschungelbuch". Vor allem durch seinen Song "Probiers mal mit Gemütlichkeit" wurde er weltbekannt. Der Film basiert auf Motiven der Dschungelbuch-Erzählungen von Rudyard Kipling und wurde am 18. Oktober 1967 veröffentlicht.
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Lars der kleine Eisbär
Inmitten von Eis und Schnee wohnt Lars mit seinen Eltern am Nordpol. Dort erlebt er gemeinsam mit seinen Freunden viele spannende und gefährliche Abenteuer. Geschrieben wurde die Kinderbuchreihe vom niederländischen Autor Hans de Beer. Veröffentlicht wurde sie 1987 und im Fernsehen ist der kleine Eisbär seit 1992 zu sehen. 2001 folgte der Kinofilm.
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Bärenbrüder
Ende der Eiszeit in Nordamerika: Der Junge Kenai tötet aus Rache einen Bären und verwandelt sich daraufhin selbst in einen. Von seiner eigenen Familie gejagt, findet er einen Gefährten in dem kleinen Bären Kuma. Der Disney-Film von 2003 vermittelt die Werte von Liebe, Freundschaft und Vergebung. 2004 wurde er für einen Oscar in der Kategorie "Bester Animationsfilm" nominiert.
Bild: picture-alliance/KPA
Ein Bär mit Vaterinstinkt
In der russischen Animationsserie "Mascha und der Bär" lebt Mischa als pensionierter Zirkusbär in einer Waldhütte. Eigentlich will er nur seinen Ruhestand genießen. Doch nicht mit der kleinen Mascha, die den Bären regelmäßig besucht und alles auf den Kopf stellt. "Mascha und der Bär" gilt als erfolgreichste Zeichentrickserie des Internetzeitalters. Seit 2013 läuft sie auch in Deutschland.
Bild: Masha and the Bear Ltd
Nicht nur als Zeichentrickfigur erfolgreich
Der französische Spielfilm "Der Bär" aus dem Jahr 1988 ist der bisher erfolgreichste Film mit einem echten Bären in der Hauptrolle. Regie führte Jean-Jacques Annaud, das Drehbuch basiert auf James Oliver Curwoods Roman "The Grizzly King". Der Tierfilm zeigt das Abenteuer eines Bärenjungen, das seine Mutter verliert. In einem großen alten Bär findet es schließlich einen Freund und Beschützer.
Bild: PA/dpa
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"Die Pandas kommen!" heißt es in einem bildschirmausfüllenden Pop-up auf der Internetseite des Zoologischen Gartens in Berlin. Dazu ein Countdown in Tagen, Stunden, Minuten und Sekunden. Die Hauptstadt ist im Panda-Fieber. Am 24. Juni soll die Frachtmaschine aus China am Flughafen Berlin-Schönefeld landen - an Bord das Pandapärchen "Träumchen" und "Schätzchen". Noch kennen sich die beiden Bären nicht, in Berlin werden sich die beiden erstmals treffen, hoffentlich lieben lernen und vielleicht sogar Nachwuchs zeugen.
Damit wird Berlin der einzige Zoo in Deutschland sein, der ein Pärchen hält. Die schwarz-weißen Bären leben in freier Wildbahn nur noch in China, sind streng geschützt. Nach Angaben der Tierschutzorganisation WWF leben noch knapp 2000 Tiere in den grünen Bambuswäldern im Südwesten des Landes. Kein Wunder, dass die Abgabe ins Ausland einem diplomatischen Akt gleicht. Waren Pandas einst Staatsgeschenke, werden sie heute aus Nachzucht als Leihgaben an Zoos in anderen Ländern gegeben. Übrigens geht es hier nicht nur um Artenschutz sondern um Symbolpolitik. So soll Chinas Botschafter Shi Mingde Ende April in Berlin betont haben, die Leihgabe sei eine Geste für die Freundschaft: "Pandabären sind Botschafter - manchmal sind sie sogar beliebter als der menschliche Botschafter."
Derzeit werden "Träumchen" und "Schätzchen" auf den minuziös geplanten Transport vorbereitet. Die speziellen Boxen für die Flugreise duften nach Bambus, wovon ein Panda übrigens täglich 40 Kilo verspeist, und die Tiere konnten sich bereits eingewöhnen. Lufthansa-Transportleiter Jörg Bodenröder werde der Pilot nicht ganz so steil starten und landen wie üblich, um die Pandas nicht aus der Ruhe zu bringen. Und auch der Berliner Tierpfleger "gewöhnt" sich bereits an die Neuankömmlinge. So ist Christian Toll bereits vorab nach Chengdu in Chinas südwestlicher Provinz Sichuan gereist, um die Tiere intensiv kennenzulernen. Schließlich wird er auch derjenige sein, der sich künftig um die beiden Pandas kümmern soll.
Aktives Weibchen, schläfriges Männchen
"Träumchen", chinesisch Meng Meng, ist ein vier Jahre altes Weibchen und laut Toll ein sehr aktives Tier, wie er gegenüber der "Berliner Zeitung" sagte. "Meng Meng läuft viel, ist sehr interessiert. Eine außerordentlich hübsche Bärin." Das Männchen "Schätzchen", chinesisch Jiao Qing, sei ein ruhiger Zeitgenosse. "Mein Besuch hat ihn nicht wirklich interessiert, er hat einfach weiter geschlafen."
Das Panda-Pärchen soll 15 Jahre in Berlin bleiben. Sollte es Nachwuchs zeugen, was als ausgesprochen schwierig gilt, darf das Panda-Baby übrigens nur solange in der Hauptstadt bleiben, wie es auf die Mutter angewiesen ist - danach geht es ab nach China. Rund eine Millionen Euro zahlt der Berliner Zoo jährlich für die Leihgabe an China und den dortigen Panda-Schutz. In enger Abstimmung wurde vor einem halben Jahr mit dem Bau eines rund neun Millionen Panda-Geheges in Bambus-Optik mit chinesischem Tor und Kletterwald begonnen.
Berliner müssen sich bis zur offiziellen Begrüßung noch bis zum 5. Juli gedulden. Dann sollen die beiden Neuankömmlinge hinter Plexiglas auf einer Pressekonferenz begrüßt werden. Übrigens von niemand geringeren als Präsident Xi Jinping und Bundeskanzlerin Merkel, wie es aus chinesischen Regierungskreisen hieß.