Trübe Aussichten für Europa (27.03.2013)
27. März 2013In Zypern ist die Situation nach der Rettung des Inselstaates noch immer angespannt. Während gestern die Chefs der zwei größten zyprischen Banken gefeuert wurden, wartet die Bevölkerung noch immer auf die schon mehrmals angekündigte Öffnung der Banken. Seit beinahe zwei Wochen bekommen die Zyprer nur Kleinstbeträge von maximal 100 Euro an den Geldautomaten ausgezahlt. Jetzt zum Monatsende gibt es das monatliche Gehalt und die Menschen wollen endlich an ihr Erspartes. Morgen sollen die Banken nun wieder öffnen - doch viele Zyprer können diese Ankündigung mittlerweile gar nicht mehr richtig ernst nehmen.
Zurück in die Krise
Mit dem gerade noch abgewendeten Staatsbankrott des Inselstaates Zypern ist auch die Euro-Krise mit einem Schlag wieder zurückgekehrt. Wie weggeblasen scheint die Ruhe, die in den vergangenen Monaten eingekehrt war. Und die jüngsten Wirtschaftsdaten für die Eurozone lassen vermuten, dass diese Ruhe ohnehin trügerisch war. Das belegt auch die Konjunkturprognose eines internationalen Konsortiums, die jetzt in Berlin vorgestellt wurde.
Kurzer Atem
Im südafrikanischen Durban ist heute das Treffen der fünf größten Schwellenländer zu Ende gegangen. Von dem Kongress der sogenannten BRICS-Staaten, also Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika waren selbstbewusste Signale an den Westen erwartet worden. Das größte Projekt dabei: die Gründung einer eigenen Entwicklungsbank. Doch den Verhandlungsführern ist anscheinend der Atem ausgegangen - vorerst.
Indiens Armenhaus
Die BRICS-Staaten stellen insgesamt rund 40 Prozent der Weltbevölkerung und erwirtschaften gemeinsam mehr als ein Fünftel der globalen Wirtschaftsleistung. Da Länder wie China und Indien wohl auch weiter hohe Wachstumszahlen aufweisen können, wird dieser Anteil steigen. Doch woher kommt eigentlich dieser Aufschwung und was hat die normale Bevölkerung davon? Ein Bericht aus dem indischen Bihar. Der Bundesstaat im Norden gilt als unsicherste und ärmste Region des Landes.
Redakteur am Mikrofon: Nicolas Martin