Trüber Abend für Dortmund und Leverkusen
26. November 2014Bayer Leverkusen steht im Achtelfinale der Champions League. Diese gute Nachricht kam schon vor dem Anpfiff des Heimspiels gegen den AS Monaco. Zenit St. Petersburg hatte sich gegen Benfica Lissabon mit 1:0 (0:0) durchgesetzt, damit war Bayer nicht mehr von einem der ersten beiden Plätze der Gruppe C zu verdrängen. Der Rest des Fußballabends war allerdings weniger erbaulich für die Bayer-Fans. Leverkusen verlor trotz großer Überlegenheit mit 0:1 (0:0) gegen Monaco und verspielte damit den vorzeitigen Gruppensieg. Kaum mehr Freude hatte Borussia Dortmund in London. Der BVB unterlag dem FC Arsenal verdient mit 0:2 (0:1). Damit setzte sich die Niederlagenserie der deutschen Teams am 5. Spieltag der Gruppenphase fort. Schon am Dienstag hatten der FC Bayern München und der FC Schalke 04 ihre Begegnungen verloren.
Blitztreffer für Arsenal
"Stabilität holen für die Bundesliga"- mit diesem Wunsch war BVB-Trainer Klopp in die Partie gegangen. Diese Zielsetzung war schon nach wenigen Sekunden passé. Arsenals Yaya Sanogo und Santi Cazorla ließen mit einem schnellen Doppelpass über die rechte Seite die Dortmunder Abwehr alt aussehen. Sanogo traf durch die Beine von BVB-Keeper Roman Weidenfeller (2.). Der schnellste Rückstand in der Champions-League-Geschichte der Dortmunder zeigte Wirkung. Sie hatten durch das aggressive Pressing der Gastgeber große Probleme im Spielaufbau. Zudem bekam Dortmund das Sturm-Duo mit Sanogo und Alexis Sanchez zunächst überhaupt nicht in den Griff. Matthias Ginter verhinderte gegen Sanogo aber so gerade noch den zweiten Gegentreffer in der Anfangsphase (9.).
Die Londoner Hausherren, bei denen Coach Arsène Wenger zunächst erneut auf Lukas Podolski verzichtete und zudem Mesut Özil verletzt fehlte, erspielten sich eine leichte Überlegenheit. Beim BVB mühte sich Ilkay Gündogan im Mittelfeld, konnte nach seiner langen Verletzungspause in der Königsklasse aber noch nicht die entscheidenden Akzente setzen. Erst gegen Ende der ersten Hälfte entwickelte Dortmund mehr Torgefahr. Die beste Gelegenheit vergab Henrikh Mkhitaryan, er scheiterte an Arsenals Torhüter Damian Martinez (40.).
In die zweite Hälfte startete der BVB scheinbar stabiler. Doch bei Arsenal zeigte sich die individuelle Klasse. Zunächst angelte sich Alex Oxlade-Chamberlain das Leder sehenswert aus der Luft, um es anschließend volley an die Querlatte zu befördern (54.). Genauer zielte kurz darauf Alexis Sanchez. Er schlenzte den Ball aus 18 Metern ins rechte Eck zum verdienten 2:0 für Arsenal (57.). In der Schlussphase kam noch Podolski für die Londoner zum Einsatz, hatte aber keine gefährliche Aktion mehr. Arsenal steht nach diesem Erfolg ebenfalls im Achtelfinale. Dortmund kann den Gruppensieg nun im abschließenden Spiel gegen den RSC Anderlecht am 9. Dezember perfekt machen.
Leverkusen startet dominant
Leverkusen ließ von Beginn an keinen Zweifel daran, dass man sich frühzeitig den Gruppensieg holen wollte. Der Bundesliga-Vierte setzte die Gäste von Beginn an unter Druck und verzeichnete bereits in der zweiten Minute durch Hakan Calhanoglu eine gute Möglichkeit. Wendell, erneut Calhanoglu und Gonzalo Castro hatten anschließend noch gute Möglichkeiten, ehe Ersatzkapitän Lars Bender in der 26. Minute mit einem beherzten Schuss von der Strafraumgrenze nur die Latte traf.
Monaco, das im Hinspiel recht glücklich mit 1:0 die Oberhand behalten hatte, tat so gut wie gar nichts für die Offensive und hatte im ersten Durchgang keine einzige Chance. Diese ultimative Mauertaktik setzte Monaco auch in der zweiten Halbzeit fort. Trotzdem kam Leverkusen zu Möglichkeiten, wie durch den eingewechselten Josip Drmic. Der Joker war seinem Gegenspieler im Strafraum entwischt, schoss aber knapp am Tor vorbei (66.). Auch Hakan Calhanoglu (68.) hätte Bayer wenig später den ersehnten Treffer bringen können, doch der Gäste-Schlussmann wehrte ab. Dann kam Lucas Ocampos für die Gäste und stellte alles auf den Kopf. Calhanoglu verlor den Ball gegen Ex-Bayer-Profi Dimitar Berbatow. Dessen Hereingabe drückte der Argentinier ohne Abwehrchance für Bayer-Schlussmann Bernd Leno über die Linie (72.). Statt einer Dienstreise ohne Bedeutung nach Lissabon muss die Werkself nun mit voller Konzentration nach Portugal, um den Gruppensieg im zweiten Anlauf klar zu machen.
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