Trübes Verhältnis
18. Juni 200358 Prozent der mehr als 16.000 Befragten erklärten, die Vereinigten Staaten hätten eher einen negativen Einfluss auf den Weltfrieden. Seit dem Herbst 2002 ist die Zahl der europäischen US-Kritiker damit rapide gestiegen: Damals hatten nur 46 Prozent von einer negativen Rolle der USA in dieser Frage gesprochen.
Europäer distanzieren sich von den USA
Zwei Drittel der Deutschen bescheinigten den USA, dass ihre Politik für den Weltfrieden schädlich sei. Dieser Wert wurde von den Spaniern (68 Prozent) und den Franzosen (73 Prozent) übertroffen. Noch US-kritischer waren nur die Ostdeutschen, von denen 77 Prozent eine negative Rolle der USA sahen.
Einzig in Dänemark und Großbritannien überwog noch die Meinung, Washingtons Politik wirke sich positiv auf den Frieden aus. Zunehmend kritisch bewerteten die Europäer bei der Umfrage im Frühjahr auch die Rolle der USA beim Kampf gegen den Terrorismus, beim Wirtschaftswachstum, im Umweltschutz und bei der Armutsbekämpfung.
Zustimmung zu mehr europäischer Einheit
Leicht gestiegen ist unterdessen die Unterstützung der Europäer für eine gemeinsame Außen- und Verteidigungspolitik. 74 Prozent der Unionsbürger sind dafür, wobei die Deutschen mit 81 Prozent zu den größten Befürwortern zählen und die Briten mit 47 Prozent das Schlusslicht bilden. Eine europäische Verfassung - die laut Entwurf auch eine gemeinsame Außenpolitik vorsieht - wird von 63 Prozent der Befragten gutgeheißen. Die Italiener können sich für dieses Vorhaben besonders begeistern (77 Prozent), aber nur 44 Prozent der Finnen wünschen ein Grundgesetz für die EU.
Die Europäische Kommission ließ vom 18. März bis zum 30. April 2003 genau 16.307 Europäer repräsentativ befragen. Um Entwicklungen der öffentlichen Meinung zu erkennen, werden die so genannten Eurobarometer-Umfragen zwei Mal jährlich wiederholt. (dk)