"Unsere Rettung ist ein Wunder"
15. Januar 2018Auf Fotos ist zu sehen, wie die Boeing 737-800 der türkischen Gesellschaft Pegasus Airlines ("flypgs") im Schlamm an einem steilen Abhang neben der Landebahn feststeckt - nur wenige Meter vom Schwarzen Meer entfernt. Wieso die Maschine von der Piste des Flughafens Trabzon abkam, ist noch unklar. Unfallforscher des "Aviation Safety Networks" teilten bisher lediglich mit, während der Landung am späten Samstagabend habe es in Trabzon geregnet. Die Sicht sei daher eingeschränkt gewesen. Der Flughafen Trabzon verfügt nur über eine Start- und Landebahn, die unmittelbar an der Schwarzmeerküste liegt.
Panik an Bord
Eine Passagierin berichtete der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu, bevor die Boeing ins Rutschen geriet, sei ein "entsetzliches Geräusch" ertönt. Dann habe sich Benzingeruch ausgebreitet. "Die Menschen wurden panisch und schrien. Sie sagten uns, wir sollten durch die hintere Tür aussteigen, aber jeder versuchte, über die anderen zu steigen." Ein anderer Insasse sagte: "Unsere Rettung ist ein Wunder."
An Bord befanden sich 162 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder. Laut Pegasus wurde niemand von ihnen ernsthaft verletzt.
Das Flugzeug, das aus der türkischen Hauptstadt Ankara kam, wurde nach Angaben des Hamburger Flugunfallbüros JACDEC (Jet Airliner Crash Data Evaluation Centre) "erheblich" beschädigt. Das rechte der beiden Triebwerke sei vom Flügel abgebrochen und ins Meer gestürzt. Das Fahrwerk sei abgetrennt worden oder zusammengebrochen.
Die private Fluglinie Pegasus fliegt auch Ziele in Deutschland an - darunter Frankfurt am Main, Düsseldorf und Berlin.
wa/ie (dpa, afp)