Trachtenglück auf dem Oktoberfest
21. September 2015Trachtenglück auf dem Oktoberfest
Das erste Oktoberfest-Wochenende war ein voller Erfolg: rund eine Million Besucher strömten auf die Wiesn und viele warfen sich in ihre Tracht. Eine erste Bilanz: traditionelle Dirndl und Lederhosen sind voll im Trend.
Hingucker in Neongrün
Ein Wiesn-Besuch ohne Tracht? Aber nicht bei Familie Schlosser aus Augsburg! Der farbenfrohe Partner-Look von Mutter Birgit und Tochter Veronika ist nicht zu übersehen. Den Klassiker steuert Ehemann Karl bei: Er trägt eine Lederhose aus dem Chiemgau, gefertigt aus Hirschleder, im Familienbesitz seit mehr als 25 Jahren.
Hut muss sein
Wir stellen vor: Anton Bichler (r.), Johanna Marx und Ludwig Lindmair in der Montur der Gebirgsschützen-Kompanie Elbach-Leitzachtal. Eine Besonderheit: Die Dame trägt ebenfalls Hut. 47 Gebirgsschützen-Kompanien gibt es in Bayern, jede hat ihre eigene Montur.
Trachten-Import aus Hessen
Astrid und Torsten Habermann haben sich in ihrer Heimatstadt Hanau zünftig eingekleidet, bevor sie sich auf den Weg nach München gemacht haben. Beide sind überzeugt, dass ihre neue Garderobe später auch auf Festen in Hessen zum Einsatz kommt – die rund 600 Euro also gut angelegt sind.
Der Wiesn-Klassiker
Aufstellung für Familie Brandstätter. Das Dirndl von Mutter Sabine ist etwas verdeckt. Macht aber nichts, denn ihre kleine Tochter trägt es auch: grünes Mieder, rosa Rock und lila Schürze - ein sogenanntes Alltagsdirndl. Die beiden Männer tragen die sogenannte Miesbacher Tracht: grüne Weste und Lederhose. Ab 1950 hat sich diese Tracht vom Ort Miesbach in ganz Bayern ausgebreitet.
Tradition mit dem gewissen Etwas
Während Renate Högenauer sich für ein eher modernes Dirndl entschieden hat, trägt Martin Högenauer eine Werdenfelser Tracht. Die ist - wie die Miesbacher Tracht - sehr verbreitet: die schwarzen Lederhosen sind grün oder gelb bestickt, die dunkelgrünen Hüte mit Federn oder Flaum geschmückt. Martin Högauer setzt mit Vögeln und Blüten eigene Akzente. Auch die Wadenstulpen sind ein Blickfang.
Teure Details
Zwei Herren wie aus dem Bilderbuch: Andreas Hilger (li.) trägt eine Gebirgstracht aus Rottau im Chiemgau, während Andreas Schweiger eine Volkstracht aus Dorfen im Landkreis Erding präsentiert. Beide legen Wert aufs Detail, zum Beispiel die silbernen Münzknöpfe und die Stickereien auf Hose und Weste. Für den perfekten Auftritt braucht es neben Sachkenntnis aber auch einige tausend Euro.
Accessoires á la Bayern
Britta Dorsch (r.) und Svenja Grabsch, hier in der Schweinfurter Gautracht, sind im Trachtenverein und haben beim Trachtenumzug auf der Wiesn mitgemacht. Ihre Ausstattung umfasst neben Mieder, Tanzrock und Schürze etliche weitere Teile, zum Beispiel Tuch, Band, schwarze Schuhe mit Riemen und Dirndl-Tasche. Dazu tragen die Damen die passende Flechtfrisur.
Ausgang fürs Hochzeitskleid
Für Beate Mayr aus dem Chiemgau hat das Dirndl-Kleid einen besonderen Wert, denn sie hat es schon zu ihrer Hochzeit getragen. Die rund 700 Euro von damals haben sich längst rentiert. Mit den gedeckten Rot- und Grüntönen und dem langen Schnitt liegt sie 2015 voll im Trend.
Maßarbeit in Blau
Familie Fischer ist aus dem Münchener Umland angereist. Mutter Claudia trägt ihr Dirndl in den Farben des Kleinhesseloher Schützenvereins schon seit 15 Jahren. Eine Maßanfertigung für rund 1000 Euro. Ehemann Eric rundet das Familienbild ab mit einer schlichten Kniebund-Lederhose und einem Hut mit Auerhahn-Federn, einem Erbstück vom Großvater.