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Politik

Trauer nach Flugzeugabsturz in Kolumbien

29. November 2016

Bei der kolumbianischen Stadt Medellín verschwand das Flugzeug vom Radarschirm. In der Chartermaschine war nach Behördenangaben auch das brasilianische Erstliga-Fußballteam Chapecoense. Sechs Insassen überlebten.

Brasilien Fans of Chapecoense soccer team are pictured in  front of the Arena Conda stadium in Chapeco
Trauern um ihre Mannschaft: Brasilianische Fußballfans von Chapecoense Real Bild: Reuters/P. Whitaker

Nach Angaben der örtlichen Polizei überlebten sechs Menschen das Unglück. Unter ihnen sind drei Spieler des brasilianischen Fußballvereins Chapecoense, darunter ihr Verteidiger Alan Ruschel. Außerdem zwei Besatzungsmitglieder und ein Journalist. 71 Menschen kamen nach Informationen vom Dienstagabend ums Leben. Rettungsteams machten sich umgehend auf dem Weg zur schwer zugänglichen Absturzstelle, die wegen Nebels nur auf dem Landweg erreichbar war. 

Unvorstellbar, dass Menschen aus diesem Wrack lebend geborgen werden könnenBild: picture-alliance/AP Photo/L. Benavides

Wie ein Sprecher des Flughafens des Departements Antioquia mitteilte, war die Maschine am Berg El Gordo in der Nähe der Ortschaft La Unión vom Radar verschwunden. Zu dem Zeitpunkt herrschte schlechtes Wetter mit Starkregen und Sturmböen. Die Piloten sollen vor dem Unglück Probleme mit der Elektronik des Flugzeugs gemeldet haben. In anderen Berichten heißt es, möglicherweise sei das Kerosin ausgegangen. 

Chapecoense-Team verunglückt: Studiogespräch mit Herbert Schalling, DW-Sport

02:41

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Bei der verunglückten Maschine handelte es sich um eine Avro RJ der bolivianischen Fluggesellschaft Lamia. An Bord befanden sich nach Angaben des Flughafens von Medellín insgesamt 81 Menschen: 72 Passagiere sowie neun Besatzungsmitglieder.

Die brasilianische Fußballmannschaft sollte am Mittwoch in Medellín das erste Spiel der Finalrunde des Südamerika-Cups gegen Atlético National austragen. Chapecoense ist ein Verein aus Chapecó im südbrasilianischem Bundesstaat Santa Catarina, der erst 2014 in die Erste Liga aufgestiegen war. Das Fußballteam war über Santa Cruz de la Sierra in Bolivien nach Kolumbien geflogen. Die Südamerikanische Fußball-Konföderation setzte angesichts des Unglücks alle Spiele vorerst aus. 

Fußballer Alan Ruschel (Mitte) spielt für den brasilianischen Verein ChapecoenseBild: Getty Images/F. Vogel

Trauer und Solidarität unter Fußballern

Brasiliens Staatspräsident Michel Temer ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. Vize-Vereinspräsident Ivan Tozzo sprach im Sender Globo SportTV von einem "schrecklichen Schmerz" und einer "sehr großen Tragödie". Der Präsident des Weltfußballverbandes Fifa, Gianni Infantino, sprach in einer Erklärung von einem "sehr traurigen Tag für den Fußball". Zahlreiche Spieler und Vereine, darunter die Spitzenclubs Real Madrid und Barcelona aus Spanien und Manchester United aus England, gaben online Trauer und Beileid Ausdruck.

Chapecoenses Gegner, der kolumbianische Klub Atletico Nacional will den Titel der Copa Sudamericana als Zeichen der Anteilnahme freiwillig dem AF Chapecoense überlassen. Die Kolumbianer fragten bei der südamerikanischen Fußball-Konföderation CONMEBOL in einem Statement an, "ob die Copa Sudamericana als Ehrentrophähe für den großen Verlust und als posthume Hommage an die Opfer des fatalen Unfalls an Chapecoense gegeben werden könne."

Am Rande betroffen ist auch der deutsche Bundesligist TSG 1899 Hoffenheim, der um seinen früheren Gastspieler Matheus Biteco trauert. "In Gedanken sind wir bei der Familie und den Freunden von Matheus sowie bei allen von der Katastrophe Betroffenen", schrieben die Hoffenheimer in einem Statement. Der 21 Jahre alte Mittelfeldspieler Biteco hatte Anfang des Jahres ein Reha- und Aufbautraining bei der TSG absolviert und mit der U23 des Vereins trainiert 

se/myk/kle/pab (ap, efe, dpa, afp, rtr)

 

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