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Politik

Trauer um Menschenrechts-Ikone Asma Jahangir

11. Februar 2018

Über Jahrzehnte setzte sich Asma Jahangir in Pakistan für die Rechte von Frauen, Minderheiten und Kindern ein. Immer wieder wurde sie eingesperrt und mit dem Tode bedroht. Nun ist die Anwältin einem Herzinfarkt erlegen.

Asma Jahangir
Bild: picture-alliance/AP Photo/K.M. Chaudary

Asma Jahangir starb mit 66 Jahren in Lahore an den Folgen eines Herzinfarkts. Das berichten pakistanische Medien unter Berufung auf ihre Familie. Die Juristin war unter anderem UN-Beauftragte für Religionsfreiheit, zudem UN-Sonderberichterstatterin für Menschenrechte im Iran und Sonderbeauftragte der UN-Menschenrechtskommission für die Untersuchung von Hinrichtungen ohne Gerichtsurteil.

Die von ihr 1987 in Pakistan ins Leben gerufene Menschenrechtskommission, der sie bis 1993 vorstand, verteidigte religiöse Minderheiten und wegen Gotteslästerung angeklagte Menschen. Die Kommission prangerte außerdem Gewalt gegen Frauen, Zwangsarbeit und Schuldknechtschaft an.

Zwei Anschläge überlebt

Als Verfechterin einer demokratischen Staatsordnung wurde Jahangir im Laufe ihres Lebens vielfach bedroht und zahlreiche Male inhaftiert, insbesondere während der Militärdiktaturen. Als Mitbegründerin der Anwältebewegung gegen den damaligen Militär- und Regierungschef Pervez Musharraf wurde sie 2007 drei Monate lang unter Hausarrest gestellt.

Immer wieder erhielt sie Todesdrohungen, erlebte Gewalt und mysteriöse Hauseinbrüche. Zwei Anschläge auf sich und ihre Familie hatte die Menschenrechtsaktivistin überlebt. Der Oberste Richter Pakistans, Mian Saqib Nisar, würdigte die Anwältin als "tapfere Frau, die kein Blatt vor den Mund nahm".

Auch andere pakistanische Richter betrauerten den Tod von Jahangir. Die Juristin hatte zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen erhalten. So wurde sie 2014 mit dem  Alternativen Nobelpreis der schwedischen Right-Livelihood-Award-Stiftung geehrt.

Weltweit bekundeten Menschen in sozialen Medien Ihre Bestürzung angesichts des Todes von Asma Jahangir. Darunter die pakistanische Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai. Sie schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, die beste Möglichkeit' Jahangir zu ehren, sei "ihren Kampf für Menschenrechte und Demokratie fortzusetzen".

Der Journalist Wjahat Khan twitterte, er und viele andere seien mit einigen von Jahangirs Ansichten nicht einverstanden gewesen. Aber sie sei ein "Titan" gewesen, eine der "brillantesten und mutigsten" Persönlichkeiten in Pakistan.

tön/jj (afp, epd, ap)

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