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Politik

Trauer um Prinz Philip auch in Deutschland

9. April 2021

Er sprach bis zuletzt hervorragend Deutsch, hatte hierzulande die Schule besucht und familiäre Wurzeln. Die Trauer um Prinz Philip ist daher auch im politischen Berlin deutlich spürbar.

Deutschland Nationalflagge vor britischer Botschaft auf halbmast
Vor der Botschaft in Berlin: Flagge auf halbmastBild: Wolfgang Kumm/dpa/picture alliance

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat der britischen Königin Elizabeth II. zum Tod ihres Mannes Prinz Philip kondoliert. "Prinz Philip war in Deutschland beliebt und hoch geschätzt", schrieb Steinmeier der Queen. Der Duke of Edinburgh war am Freitagmorgen im Alter von 99 Jahren gestorben.

"Scharfsinniger Humor"

Steinmeier schrieb: "Prinz Philip war Ihnen, Ihrer Familie und dem britischen Volk eine Stütze in schwierigen und in guten Zeiten. Mit Haltung, Charme und Witz hat er die Hochachtung und Liebe der Bevölkerung Ihres Königreiches gewonnen." Er selbst habe seinen "scharfsinnigen Humor" bei Begegnungen in London und Berlin auch mit großem Vergnügen erlebt.

Besuch in Berlin: Die Queen und Prinz Philip bei Bundespräsident Joachim Gauck und Partnerin Daniela Schadt (2015)Bild: Annegret Hilse /Sven Simon/picture alliance

"Wir Deutsche trauern um eine gewinnende Persönlichkeit, die einen wichtigen Beitrag zur Versöhnung unserer Nationen nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges geleistet hat", führte der Bundespräsident weiter aus. Als Angehöriger der Royal Navy habe Prinz Philip für die Befreiung Europas vom nationalsozialistischen Terror gekämpft. Sein Einsatz für Demokratie und Freiheit werde in Erinnerung bleiben.

Als Kind in Deutschland

Philip stammte väterlicherseits aus dem Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg und lebte als Kind vor dem Zweiten Weltkrieg einige Zeit in Deutschland. Im Internat Schloss Salem in Baden-Württemberg ging er zur Schule. 1947 wechselte er die Staatsangehörigkeit und änderte damit auch seinen Namen von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg in Mountbatten. Im gleichen Jahr, am 20. November 1947, heiratete er die damalige Prinzessin Elizabeth.

Geradlinigkeit

Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte, der Tod von Prinz Philip erfülle sie mit großer Trauer. "Seine Freundschaft zu Deutschland, seine Geradlinigkeit und sein Pflichtbewusstsein bleiben unvergessen", so die Kanzlerin einem Tweet der stellvertretenden Regierungssprecherin Ulrike Demmer zufolge.

Für die Bundesregierung hatte sich zuvor bereits Außenminister Heiko Maas geäußert. Alle Gedanken und Gebete seien bei der königlichen Familie, den Bürgern des Commonwealth und bei allen, die Philip geliebt hätten, kondolierte der SPD-Politiker auf Twitter.

An der britischen Botschaft in Berlin wurde die Flagge auf Halbmast gesetzt. Auch an der Residenz von Botschafterin Jill Gallard in Grunewald sowie an den Konsulaten in Düsseldorf und München sei das veranlasst worden, teilte Botschaftssprecherin Amelie Heinrichsdorff mit. Zudem sei vor dem königlichen Wappen an der Botschaftsfassade an der Wilhelmstraße eine Absperrung eingerichtet worden, damit etwa Blumen und Kerzen abgelegt werden können. Ein Kondolenzbuch werde es ebenfalls geben - jedoch nicht vor Ort, sondern digital.

ml/jj (dpa, epd)

 

 

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