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Traumstart für deutsche Eishockey-Cracks

Jens Krepela mit sid,dpa
5. Mai 2017

Erstes Spiel, erster Sieg - Deutschlands Eishockey-Herren sind als einer der Gastgeber mit einem Erfolg ins WM-Turnier gestartet. Gegen die USA hilft etwas Glück und Torhüter Thomas Greiss.

Köln Eishockey WM 2017 USA Deutschland
Bild: Picture-Alliance/dpa/M. Becker

Mit einer Weltklasseleistung hat NHL-Torhüter Thomas Greiss der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft einen Traumstart in die Heim-WM beschert. Der Goalie der New York Islanders sicherte dem Team von Bundestrainer Marco Sturm mit 42 Paraden einen 2:1 (1:0, 0:0, 1:1)-Sieg im ersten Vorrundenspiel in Köln gegen den zweimaligen Weltmeister USA.

"Das hat viel Spaß gemacht, das war ein super Spiel", sagte Matchwinner Greiss, der seine Leistung so einschätzte: "Es ist ganz gut gelaufen. Jetzt nehmen wir die drei Punkte und viel Selbstvertrauen mit in die nächsten Spiele." Marco Sturm atmete nach dem Ende kräftig durch. "Wir haben enorm Glück gehabt, wir sind froh, dass wir die Punkte mitgenommen haben, es war ein harter Fight", sagte der Coach, für den der Torhüter "das A und O unserer Mannschaft" war.

Kölner Lokalmatador Hager trifft sechs Minuten vor dem Ende

Dank der Tore von NHL-Stürmer Tobias Rieder von den Arizona Coyotes (11.) und des Kölners Patrick Hager (54.) vor 18.688 Zuschauern übernahm die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) in der Gruppe A nicht nur die Tabellenführung, sondern weckte auch Erinnerungen an das Eishockey-Märchen von 2010.

Bei der letzten WM auf eigenem Eis war die deutsche Mannschaft ebenfalls mit einem Überraschungserfolg gegen die Amerikaner (2:1 nach Verlängerung) gestartet, am Ende erreichte sie sensationell das Halbfinale. Das zwischenzeitliche 1:1 für die USA hatte Connor Murphy (51.) erzielt.

Goalie Greiss pariert überragend

Zurück im "Wohnzimmer": Greiss spielte von 2003-2006 für die Kölner HaieBild: Imago/Eibner

"Thomas Greiss ist der Mann des Spiels", sagte Verteidiger Moritz Müller im TV-Interview. Zweiter Gegner ist am Sonntag der neunmalige Weltmeister Schweden, der nicht minder prominent besetzt ist als das mit 19 NHL-Profis angetretenen US-Team. Zum Auftakt verloren die Tre Kronor allerdings gegen Rekordweltmeister Russland mit 1:2 nach Penaltyschießen.

Die DEB-Auswahl musste auf ihren Spielführer Christian Ehrhoff wegen einer Oberkörperverletzung verzichten. "Wenn der Kapitän und Leader ausfällt, schmerzt das natürlich", sagte Sturm, "aber wir haben genügend Tiefe in der Mannschaft."

"Wir müssen schauen, dass wir das erste Drittel überleben", meinte Sturm. Nach 20 Minuten ging er mit seiner Mannschaft sogar mit einer 1:0-Führung in die Kabine - und durfte sich dafür vor allem bei zwei NHL-Stars bedanken: Torhüter Greiss und Stürmer Rieder.

USA überlegen, aber nicht treffsicher genug

Denn ohne Abwehrroutinier Ehrhoff war das DEB-Team völlig unsortiert gestartet: Schon nach 15 Sekunden lief Johnny Gaudreau allein auf das deutsche Tor zu, doch Greiss rettete mit einer Glanzparade. Knapp drei Minuten später hatte der 31-Jährige Glück, dass der Schuss von Nick Schmaltz den Pfosten traf. Die US-Stürmer, vor allem die Jungstars Gaudreau (23) und Jack Eichel (20) spielten die Abwehr um Ersatzkapitän Dennis Seidenberg in den ersten zehn Minuten regelrecht schwindelig. Doch an NHL-Goalie Greiss kamen sie nicht vorbei. Die Führung fiel wie aus heiterem Himmel: Nach einem Pass des DEL-Rekordtorjägers Patrick Reimer vor das Tor bugsierte Rieder den Puck an Schlussmann Jimmy Howard vorbei ins Netz. Der 33 Jahre alte Torhüter der Detroit Red Wings ist der einzige Spieler im US-Team, der älter als 27 ist.

Die deutsche Mannschaft agierte im zweiten Durchgang etwas ruhiger und kontrollierter, doch Gaudreau und Co. blieben drückend überlegen. Greiss verhinderte aber weiter lange den Ausgleich. Connor knackte schließlich das Bollwerk mit einem Schlagschuss. Doch Hager lenkte im Überzahlspiel einen Schuss von Seidenberg mit dem Stock ins Tor und sorgte für Jubelstürme auf den Rängen.

 

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