Separatismus in Europa
16. Januar 2009Reiche Flamen, arme Wallonen
Weit entfernt von einem einheitlichen Staat ist derzeit Belgien. Immer wieder betonen viele Flamen, wie gut sie auf den ärmeren französischsprachigen Süden, die Wallonie, verzichten könnten und fordern ein unabhängiges Flandern. Es scheint, als verliefe quer durchs Land nicht nur eine regionale und sprachliche Grenze, sondern vielmehr ein tiefer Graben, der die beiden Landesteile voneinander trennt. Über die innere Zerrissenheit Belgiens berichtet Nina Haase.
Ein selbstständiges Schottland?
Was habe ich mit den Engländern gemeinsam? Diese Frage stellen sich viele Schotten immer wieder. Da aber nur wenige von ihnen darauf auch eine befriedigende Antwort zu haben scheinen, wird der Wunsch nach einem unabhängigen Schottland, das von Edinburgh und nicht von London aus regiert wird, immer stärker. Und das umso mehr, seit die Regierung in Schottland gewechselt hat, wie Lars Bevanger berichtet.
Im Treffpunkt Europa-Interview spricht Daniel Gros über die Gründe und die Auswirkungen des Separatismus in Europa. Er ist Direktor des Centre for European Policy Studies in Brüssel. Die Unabhängigkeitsbestrebungen in Europa betrachtet er aber eher gelassen.
Mit blutigen Anschlägen zum eigenen Staat
Mit roher Gewalt kämpft die baskische Untergrundorganisation ETA in Spanien für ein unabhängiges Baskenland. Nach Angaben des spanischen Innenministeriums sind bei den Anschlägen der ETA seit ihrer Gründung im Jahr 1959 über 800 Menschen getötet worden. Hans-Günter Kellner hat in San Sebastian einen Mann getroffen, der bei einem ETA-Anschlag knapp mit dem Leben davon kam.